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Das Fest der Berufung: Maria Empfängnis


Was kommt vor der Geburt? Ist es schon ein Mensch, der im Leib der Mutter heranwächst? Jede Mutter wird es bestätigen. Sie spürt die Regungen des Kindes unter ihrem Herzen. Sie bemerkt die Veränderung ihres eigenen Körpers, dass sie Ruhe braucht, dass sie sich anders ernährt, dass das Kind behütet werden muss, seinen Platz einnimmt, der ihm zusteht. Neun Monate dauert das Wachstum, bis endlich der Mensch die harten Bedingungen außerhalb des Mutterleibes aushalten kann: die Sonnenstrahlen, den Temperaturunterschied, die Geräusche, die Trockenheit der Luft. Schon im Leib der Mutter wirkt die Umgebung auf das Kind – Musik, Sprechen, Bewegung beeinflussen den kleinen Menschen.

Diese Realität des menschlichen Lebens drückt sich im Christentum aus: Jeder einzelne ist schon im Mutterleib von Gott berufen, nicht erst, wenn er geboren wird. Der Prophet Jesaja besinnt sich und schreibt: „Der Herr hat mich schon im Mutterleib berufen.“ (Jes 49,1) Spürbar ergriffen geht der Prophet Jeremia noch weiter. Er hört Gott zu sich sprechen: „Noch ehe ich dich im Mutterleib formte, habe ich dich ausersehen.“ (Jer 1,5) Der Hl. Paulus kennt diese Überlieferung von Jesaja und Jeremija sehr gut. Er war als Schriftgelehrter belesen in den heiligen Büchern des Volkes Israel. Deshalb kann er sicher sagen: „Denn in [Christus] hat [Gott] uns erwählt vor der Grundlegung der Welt, damit wir heilig und untadelig leben vor ihm.“ (Eph 1,4) 

Die Berufung ist nicht einfach eine Ehre, ein Titel, den man vor sich herträgt. Seine Berufung zu spüren, heißt neu zu leben. Wenn ich spüre, dass Gott an mich schon immer gedacht hat – noch vor meiner Geburt -, dann wird es leicht, nach Seinen Geboten zu leben. „Heilig“ und „untadelig“ sagt Paulus.

Berufung und Leben gehören untrennbar zusammen. Daraufhin weist das heutige Fest. Den Beginn des Lebens Mariens begehen wir heute, neun Monate vor ihrer Geburt. Maria Empfängnis, der 8. Dezember orientiert sich am Fest Maria Geburt am 8. September. 

Maria war zu einer großen Aufgabe erwählt, die das einfache Mädchen bereitwillig übernahm. Ob sie sich bewusst war, was es bedeutet, Gottesmutter zu sein? Wir spüren in dem Gespräch mit dem Erzengel Gabriel keine Aufregung, keine Unruhe. Der Bote Gottes sprach mit ihr gemessen, sie antwortete in Ruhe. Dann sprach sie das „Ja“, das alles veränderte. Gabriel sagte zu ihr: „Du bist voll der Gnade.“ (Lk 1,28) Was bedeutet das anderes, als dass Gott mit Maria ist, so heißt es gleich darauf: „Der Herr ist mit dir.“ Gott bereitet Maria auf ihre Aufgabe vor: Er nimmt von ihr das Misstrauen, diese Ursünde der Menschen, die uns quält. Gibt es Gott? Kann Gott helfen? Ist es gut, an Christus zu glauben?  Gott geht von sich aus auf Maria zu. Er macht es für sie möglich, dass sie ihren Auftrag erfüllt, indem Er bei ihr ist.

Glauben Sie, dass Gott bei Ihnen ist? Nehmen Sie Íhn wahr? In der Liebe Gottes geborgen zu sein, ist die Grundsehnsucht des Menschen, weil er auf Gott hin ausgerichtet ist. Wer wünscht sich nicht, die Wahrheit zu erkennen, Gott zu spüren? Maria empfing diese Gnade. Was damals ausdrücklich genannt wird, passiert in jeder Hl. Messe. Die Kirche ist der Ort, wo unsere Berufung gedeihen kann, wo wir aus der Kraft der Gnade wachsen.  

Maria ist Urbild und Vorbild für uns Christen. Heute in der Früh haben wir das „JA“ Marias wiederholt, weil wir in die Kirche gegangen sind. Wir werden heute Menschen begegnen, so wie es uns Christus gelehrt hat. Da sprechen wir wieder „Ja“ wie Maria. All das hat nur ein Ziel, dass wir zu Ihm, zu Gott gelangen, wie Er es schon immer will. (vgl. Eph 1,5)

Berufen zu sein – jeder an seinem Ort - ist das schönste und größte Geschenk, dass wir von Gott erfahren dürfen. Amen.

Predigt von P. Sebastian Hacker

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