Glauben überwindet Grenzen

Vom Weltjugendtag in Portugal mit 1,5 Mio Teilnehmern berichtete Vilma Hubalek mit großer Begeisterung. Das Ziel des Weltjugendtages war, "anderen gläubigen Menschen über Grenzen hinweg zu begegnen, so dass die Veranstaltung Frieden nach außen trägt". Die Woche in Portugal war körperlich fordernd und gleichzeitig inspirierend. Auf engstem Raum mit langen Wartezeiten und weiten Fußmärschen erlebten die Jugendlichen zwischen 14 und 35 Jahren ein Fest mit Papst Franziskus. Sie feierten mit ihm den gemeinsamen Glauben. Der Papst sprach die vielen Menschen mit seinen Predigten an. In der Aussendungsmesse auf dem großen Feld vor den Toren Lissabons predigte er auf Spanisch: "leuchten - zuhören - sich nicht fürchten" schlug er den Jugendlichen als Lebensgrundhaltung vor. Am Vorabend der Sonntagsmesse hatten sich die Teilnehmer schon auf dem Feld versammelt, eingeteilt in Sektoren fanden sie auf der weitläufigen Wiese Platz. Vilma erzählte beeindruckt, wie die Anbetung des Allerheiligsten eine Million Menschen im Schweigen, Singen und Beten miteinander vereinte. 

"Aufstehen und Herabschauen" nahm Papst Franziskus als Impuls für die Gläubigen. Maria stand auf und ging zur schwangeren Elisabeth, um ihr beizustehen. Niemand sollte auf jemanden hinabschauen, außer er in dem Moment, wenn er ihm die Hand ausstreckt, um ihn aufzurichten, so erklärte der Heilige Vater. 

Ihre freie Zeit nützten viele, um zum Meer zu fahren oder das historische Stadtzentrum von Lissabon zu besichtigen. Viele Veranstaltungen wurden angeboten: 70 Konzerte pro Tag, Beichte auf einem großen Areal, wo ständig Priester in allen Sprachen anwesend waren. Einen Abend widmeten die deutschsprachigen Jugendlichen dem "Nightfever", einer Veranstaltung, die aus dem Weltjugendtag in Köln entstanden war: Vor einer geöffneten Kirche laden die jungen Menschen Passanten ein, in die Kirche zu kommen, eine Kerze anzuzünden, zu beten. Es war überraschend, wie viele dieses Angebot annahmen und in der Kirche verweilten - auch Vertreter anderer Religionen, erzählte Vilma. Die Begegnung mit Papst Franziskus war für sie ein besonderes Ereignis, als er wenige Meter an ihr vorbeifuhr: "Es war berührend zu sehen, wie viele Menschen den Papst begrüßten, mit ihm gingen, ihn berühren wollten." 

Vilma berichtete von Begegnungen, als sie in den großen Menschenmengen plötzlich Bekannte aus ihrem Studienort Genf oder von der Wallfahrt nach Israel letzten Februar traf. Sie hatte sich nach Portugal mit der Katholischen Hochschulgemeinde der Universität Wien, 22 Burschen und 22 Mädchen, aufgemacht. Sie begannen jeden Tag mit den Laudes oder einer Hl. Messe, tauschten sich in Kleingruppen über ihre guten, schwierigen und religiösen Erfahrungen aus: "high moment - low moment - God moment". 

So wurde der Weltjugendtag der Katholischen Kirche zu einem Impuls für das Leben vieler junger Menschen, die wie Vilma ihre Eindrücke und Glaubenserfahrungen in ihre Gemeinden, ihre Familien und zu ihren Freunden trugen.

Fotos: Vilma Hubalek, P. Bernardo Opazo OSB