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Kommunikation und Demenz


Anhand konkreter Beispiele zeigte Klaudia Rapp, MSc, Demenzbeauftragte der Caritas des Weinviertels, wie im Fall von Demenzerkrankungen sinnvoll kommuniziert werden kann. Sie hielt einen Abendvortrag am 30.5.22 in der Pfarre Enzersfeld, organisatorisch unterstützt durch das Katholische Bildungswerk. Aufgrund eines beeindruckenden Vortrages in Oberrohrbach war sie auch nach Enzersfeld eingeladen worden. 

Eine Herausforderung für pflegende Angehörige ist es, die Grundbedürfnisse der Demenzkranken wahrzunehmen, wenn sie sich nicht mehr in der gewohnten Sprache artikulieren können. Personen mit Demenz verlangen z.B. nach ihrem persönlichen Kleidungsstil oder Beschäftigungen, an denen sie früher Freude gehabt haben. Gedächtnistraining soll nicht zum Zwang werden, sondern Vergnügen bereiten, wie durch Fragen während Spaziergängen in der Natur. Wichtig ist die richtige medikamentöse Einstellung je nach Demenzform. 

Belastend in der Betreuung können bedrängende Wünsche sein ("Ich will zur Mama") oder Wahnvorstellungen, denen man mit den Fragen "wie, was, wann, wo", nicht aber mit "warum" oder Vorwürfen begegnen kann. Die ideale Form der Kommunikation muss individuell gefunden werden: "einfühlsame Kommunikation". Sie berücksichtigt eigene Gefühle und die veränderte Sprache des Kranken. Dabei kann es auch zu Enttäuschungen gerade unter Verwandten kommen, wenn sich ein geliebter Mensch verändert. Die Schwierigkeiten können durch eine zu große Zahl von Bezugspersonen verstärkt werden, weil das gewohnte Umfeld und der Zeitrhythmus verändert werden. Ebenso behindert falscher Stolz die Betreuung unter dem Motto "Ich mache mir alles selbst" und "was denken die Nachbarn, wenn das Auto der Betreuung vor der Tür steht". In schweren familiären Konfliktsituationen kann eine Trennung in der Wohnsituation helfen, die aber keinen Abbruch der Kontakte bedeuten muss, sondern auch zur Verbesserung der Kommunikation beitragen kann. Die Sprache, die im Umgang mit Personen mit Demenz gepflegt wird, beschränkt sich nicht auf Worte. Gesten, Mimik, Musik können helfen, den Alltag zu bewältigen und eine gute Betreuung zu ermöglichen.

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