Schottenpfarren

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Was haben Khevenhüllers und die Hl. Hemma gemeinsam?


in den Obir-Tropfsteinhöhlen in der Klagenfurter…

Kärnten! Unser südliches Bundesland (FOTOS) war das letzte Ziel der Projekttage zum Schulschuss. Die 8A setzte nach ihrer Maturareise auf Mallorca die alljährliche Tradition der Klassenfahrten durch Österreich fort. 

Vom 28.6.-1.7.17 verbrachten wir in einem Selbstversorgerhaus in Ebendorf bei Völkermarkt. "Ad fontes", der Name der Unterkunft www.adfontes.at, war auch charakteristisch für die Tage. Das erste Ziel war, gemeinsam unterwegs zu sein, dann Kultur, Religion und Natur miteinander zu verbinden. Das Wetter spielte mit, es regnete erst, wenn wir schon zu Hause kochten. Vielleicht sind das die Quellen einer guten Klassengemeinschaft - Höflichkeit und Witz und ein interessantes Programm:

Mittwoch, 28.6.17
Abfahrt mit der Bahn von Wien, Stadtführung Klagenfurt
Stadtspaziergang oder Baden im Wörther See                    
Donnerstag, 29.6.17
Burg Hochosterwitz
Wasserfall Tscheppaschlucht
Freitag, 30.6.17
Hemmaberg mit Ausgrabungen des frühchristlichen Pilgerheiligtums
Obir – Tropfsteinhöhlen in Bad Eisenkappel
Samstag, 1.7.17
Rückfahrt zu Mittag mit der Bahn nach Wien

Gleich nach Ankunft in Klagenfurt bot die professionelle Führung durch Klagenfurt Einblicke in die Renaissance-Stadt. Nach einen vernichtenden Brand und in der Zeit der durchziehenden osmanischen Heere wurde die Stadt im 16. Jh. neu gestaltet, im Laufe der Jahrhunderte von Protestanten und Katholiken geprägt. 

Nie eingenommen wurde die imposante Burg Hochosterwitz, errichtet durch den Freiherrn von Khevenhüller auch in dieser Epoche kriegerischer Auseinandersetzungen. Eine interessante Verbindung exitistiert zwischen den Burgherren und dem Schottenstift: Ludwig von Khevenhüller, bestattet im Schottenstift mit einem kürzlich restaurierten Epitaph in der Schottenkirche, war einer der vier Feldmarschalle von Erzherzogin Maria Theresia. Er stand ihr im Kampf um die Habsburgerlande bei. Schließlich vertrieb er um 1740 die Bayern, die schon bis Linz vorgedrungen waren, während die Preußen Schlesien in  Besitz nahmen und nach Böhmen verlangten. Einer der Nachfahren Ludwigs heiratete die Tochter des wohlhabenden böhmlischen Grafen Metsch (bestattet im Schottenstift mit Epitaph in der Kirche), der ohne männliche Nachkommen geblieben war und deshalb seinem Schwiegersohn den Namen Metsch weitergab. Heute noch ist die Burg im Besitz der Familie Khevenhüller-Metsch: www.burg-hochosterwitz.com   

Die Burg Hochosterwitz fügt sich in eine malerische, fruchtbare Landschaft ein, die von Bergen umgeben ist. Dort in den Karawanken erkundeten wir die Tscheppaschlucht mit ihren beeindruckenden Wasserfällen des Loiblbaches. Sonnestrahlen und Regentropfen wechselten einander ab, als die gut gesicherten Steige erklommen wurden. www.tscheppaschlucht-ferlach.at 

Der nächste Tag begann mit einer Hl. Messe in der Kirche des ehemaligen Augustiner-, Jesuiten- und späteren Benediktinerstiftes Eberndorf. Gestärkt nach einem selbst vorbereitetem "Brunch" im Quartier ADFONTES, machten sich die Maturanten auf ins Pilgermuseum am Fuße des Hemmabergs. Dort werden beeindruckende Grabfunde und Mosaike aus katholischen und arianischen Kirchen auf dem Hemmaberg präsentiert. www.museum-globasnitz.at 

Diese Grabungsstätte hat ihren Namen von der Kirche der Hl. Hemma, der Landespatronin Kärntens. Die adelige Hemma widmete nach dem Tod ihres Gatten und ihrer beiden Söhne Anfang des 11.Jh. den Großteil ihres Besitzes kirchlichen Einrichtungen und prägte damit bis heute spürbar durch geistliche Leben und Bildung die Landschaft Kärntens. Sie ließ ein Benediktinerinnenkloster in Gurk errichten und legte mit einer Dotation die Grundlage für den Bau des Benediktinerstifes Admont. 

Vom Hemmaberg gelangten wir nach Bad Eisenkappel in die Karawanken, wo wir als "Höhlenforscher" die beeindruckenden Obir-Tropfsteinhöhlen erkundeten: Wir "befuhren", d.h. durchwanderten in der Bergknappensprache, 1,5km der 660km Höhlenwege und drangen bis 63m unter die Erdoberfläche vor, die gut gesicherten Wege, deren Holzkonstruktionen wegen der Feuchtigkeit alle 7 Jahre gewechselt werden müssen, führten auch zu einem 15m langen seichten See. Der Kalk wird durch kohlensäurehaltiges Wasser gelöst, es formen sich innen hohle Stalaktiten und Stalagmiten, die innerhalb von 1000 Jahren um 2cm wachsen. Von 1870 bis 1941 wurde in den Höhlen Blei abgebaut. Jährlich besuchen etwa 30.000 Touristen die Höhlen und können mit musikalischer Untermalung (u.a. d-moll Toccata für Orgel von J.S.Bach) die bizarren Formen bewundern. 

Es hatte in den Höhlen nur 8°C. Da war das anschließende Baden im Gösselsdorfer See unweit des Quartiers für ein paar Unerschrockene wie ein Sprung in ein gut gewärmtes Wasser. 

Der Abend schloss gemütlich mit einem selbstgekochten Chiligericht und Eisessen in der Unterkunft. 

Am Samstag traten die Maturanten die Heimreise nach Wien an - mit guten Erinnerungen an eine gemeinsame Schulzeit.

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