Wann kommt der Jüngste Tag?
Gedanken aus der Predigt
Fünf Wirbelstürme auf den Philippinen innerhalb weniger Wochen – diese Nachricht zeigt uns, wie sensibel das Leben auf der Erde ist. Die Entstehungsgeschichte unseres Planeten wird von Astronomen mit heftigen galaktischen Phänomenen in Verbindung gebracht: Wie sich die Sterne bildeten und explodierten, wie die Elemente in den Sternen durch übergroßen Druck entstanden und dann ins Weltall hinausgeworfen wurden, wie sich Gasnebel und Staubwolken durch die Anziehungskraft formten und daraus neue Sterne und Planeten wurden. 14 Milliarden Jahre, schätzt man, sind seit dem Urknall vergangen, 7 Milliarden Jahre seit der Bildung unseres Planeten, auf dem wir ein paar Jahrzehnte jeder von uns leben können. Wie sensibel ist jeder Atemzug des Menschen!
Für Gott ist das alles wie ein Augenblick, wie die Psalmen sagen: Tausend Jahre sind vor ihm wie ein Tag (vgl. Ps 90,4).
In diesem riesigen Universum, das wir gar nicht erfassen können, mit den Phänomenen, die unseren Planeten berühren, wurde Gott Mensch: auf einem konkreten Planeten, um den Menschen gerade dort zu zeigen, dass sie nicht verloren sind.
Dieser menschgeworden Sohn Gottes, Jesus Christus weiß, dass Menschen in Drangsalen leben. Er kennt ihren Kummer und ihr Leid, ihre offenen Fragen, ihren inneren Widerstand. Und Er zeigt sich ihnen in Seiner Barmherzigkeit und Güte.
Das Erscheinen Christi am Jüngsten Tag, das im Evangelium dargestellt wird, klingt zuerst bedrohlich, aber dann versöhnlich, weil unser Retter in Seiner Herrlichkeit erscheint. Alles wird klar, Er wird sichtbar, niemand braucht sich zu fürchten, der Ihn kennt:
„In jenen Tagen, nach jener Drangsal, wird die Sonne verfinstert werden und der Mond wird nicht mehr scheinen; die Sterne werden vom Himmel fallen und die Kräfte des Himmels werden erschüttert werden. Dann wird man den Menschensohn in Wolken kommen sehen, mit großer Kraft und Herrlichkeit.“ (Mk 13,24-26)
Natürlich ist es interessant, wann dieser Tag kommt. Aber im Blick auf das tägliche Leben verliert dieser Gedanke an Faszination, weil Christus jetzt schon gegenwärtig ist. Jeder, der im Buch des Lebens verzeichnet ist, jeder, der sich Gott anvertraut, wird diesen Tag als Freude des Wiedersehens erleben, nicht als Schrecken. Der Grund liegt darin, dass sich die Auserwählten schon hier auf der Erde Christus angenommen haben. Es wird keine Überraschung für sie sein, sondern ein „Nach-Hause-Kommen“. Gott zeigt sich in Seiner Schönheit und Güte endgültig und schenkt denen den Frieden, die sich schon jetzt danach sehnen. Amen