Der Hl. Martin und die Kinder

Zwei große Umzüge sahen die Dörfer Königsbrunn und Klein-Engersdorf zum Fest des Hl. Martin. In Königsbrunn zogen zwei Pferde und fünf Reiter des k. u. k. Dragonerregiment 2 - Nikolaus Graf Pejacsevich zur Kirche auf den Berg. 10 Kinder durften sogar auf den geduldigen Pferden reiten. In der Kirche feierte mit ihnen Hw. Severyn Bojanowski die Hl. Messe, der ihnen das Vorbild des Hl. Martin im Glauben und in der Nächstenliebe vorstellte. 

Die Königsbrunner luden anschließend zu Punsch und selbstgebackenen Martinskipferl auf den Platz vor der alten Magdalenenkirche ein, der vom Feuer aus den Metallkörben hell erleuchtet war. Die Pferde ließen sich streicheln, während ihre Reiter den Punsch und die Brote genossen.

Viele Kinder versammelten sich am Martinstag, dem 11.11. vor der Kirche in Klein-Engersdorf, wo sie - unterstützt von den kräftigen Stimmen des Kinderchors "St. Veit - sing mit!" ein neues Martinslied sangen. Ein Mädchen saß als Hl. Martin verkleidet auf dem Holzpferd, das von Kindern in römischer Soldatenkleidung mit Fakeln begleitet wurde. So zogen die Kinder mit ihren Eltern, geschützt von Feuerwehrkameraden aus Hagenbrunn, Klein-Engersdorf und Flandorf zum Kreuz bei den drei Linden. Dort zeigten die Kinder den ersten Teil des Martinsstücks. Singend ging der Zug weiter zum Pfarrhof, wo sie den zweiten Teil aufführten und Punsch mit Kipferln zum Teilen auf sie warteten. 

Die Kinder hatten davor gemeinsam Holzgänse ausgeschnitten und bemalt. Sie symbolisierten die schwierige Entscheidung des einfachen Mönchs Martin, der zum Bischof von Tours berufen werden sollte. Jeder Mensch steht vor diesen schwierigen Entscheidungen, die ihm eine Aufgabe zukommen lassen, der er sich nicht gewachsen fühlt. Doch mit Gottes Hilfe trat der Hl. Martin den Dienst als Bischofs an und vermittelte den Gläubigen nicht nur die Gnade der Sakramente und Wissen in der Predigt, sondern konnte auch manche Konflikte unter den Christen bereinigen.