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Brot vom Himmel in der Kirche


Nicht jede Predigt Jesu wurde gut aufgenommen. Wenn Er von Seinem Leib und Blut sprach, war es für einige völlig unverständlich, andere brachte es zum Nachdenken. Spätestens nach Seiner Auferstehung verstanden Ihn, die an Ihn glaubten.

Gedanken aus der Predigt

Zentral in der Heiligen Messe sind die Worte Christi beim Letzten Abendmahl. Sie werden so eingeleitet: „Denn am Abend, an dem er ausgeliefert wurde und sich aus freiem Willen dem Leiden unterwarf…“. Niemand zwang Jesus dazu, Sein Leben hinzugeben. Man hatte Ihn gewarnt, nicht nach Jerusalem zu gehen, weil es für Ihn gefährlich werden könnte. Er hätte leicht vom Ölberg fliehen können. Er hätte sich bei der Gefangennahme wehren oder im Verhör streiten können. Durch Sein Leiden zeigt Er sich. Jeder, der genau zuhört, versteht, dass nur Gott so reden kann wie Jesus. Das Leiden zeigt Seine Herrlichkeit. Ist das nicht paradox? Würden wir nicht etwas Anderes erwarten?

Der freie Wille Gottes zeigt sich in der ganzen Heiligen Schrift. Nichts musste notwendigerweise so passieren: die Schöpfung, die Rettung Noahs, die Berufung Abrahams, die Befreiung aus Ägypten. Alles tat Gott aus eigenem, freien Willen. Niemand konnte Ihn dazu zwingen. So gibt Christus aus freiem Willen Seinen Leib für uns hin.

Jedes Sakrament ist mit dieser Hingabe Christi verbunden: die Taufe, die Firmung, der Empfang der Eucharistie und noch vielmehr die Lebensweihe in der Ehe und der Priesterweihe, die Beichte, Krankensalbung. Gott baut auf dem freien Willen des Menschen, auf seine Bereitschaft zum Zeugnis. 

Ich stelle mir das oft vor: Wie ist es in einer Familie, in der nicht alle selbstverständlich am Sonntag in die Kirche gehen. Wie geht es einem Vater, der innerlich in der Hl. Messe gehen will, aber seine Frau und die Kinder möchten einen Ausflug machen. Wie geht es einer Mutter, deren Gatte gerade am Sonntag verreisen möchte, weil da weniger Verkehr ist, und sie kann die Hl. Messe nicht besuchen. 

Jesus Christus selbst begegnete dem Unverständnis Seiner Zeitgenossen: Warum sollte Er sein Fleisch zu essen geben? Seine Antwort ist klar: Die Kommunion mit Ihm schenkt ewiges Leben und die Auferstehung. 

Es kann vorkommen, dass uns die äußeren Umstände zwingen, auf die Sonntagsmesse zu verzichten oder einen wichtigen Feiertag oder Fasttag auszulassen. Aber in uns soll die Verbundenheit mit Gott bewahrt bleiben. 

In der ägyptischen Wüste fand man kleine Papyristücke mit Texten aus der Heiligen Schrift, die von Christen am Hals an einem Kettchen getragen wurden. Selbst wenn die Gemeinschaft nicht vor Ort in der Kirche möglich war, so erinnerte dieses Schriftstück an die innere Verbindung mit Gott. 

Das Mannah, das die Israeliten in der Wüste aßen, ist ein Bild für das Brot, das vom Himmel gekommen ist. Christus ist vom Himmel herabgestiegen, der Gottessohn. Er wird hier in der hl. Messe im gewandelten Brot gegenwärtig.

Keine Andacht, keine Wortgottesfeier kann die Eucharistiefeier ersetzen, in der Gott gegenwärtig wird. Alle Gebetsformen in der Gemeinschaft oder zu Hause allein führen zum tieferen Geheimnis erst hin. Gott ist da in Fleisch und Blut. Auch wenn es die Welt nicht versteht, das Leiden, Sterben und Auferstehen Christi garantiert uns, dass es wahr ist.

Amen

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