Schottenpfarren

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Kinder entdecken Pfarrgeschichte


Beim Pfarrfest in Klein-Engersdorf enthüllten Kinder eine Überraschung: Gerhard Seipt "laserte" eine Gedenktafel, die sein Sohn Thomas auf einen Baumstumpf befestigte. Verfasserin war seine Mutter Ingrid Seipt, fasziniert von der jahrhundertlangen Geschichte des Pfarrhofes, der zum ersten Mal in einer Chronik 1395 erwähnt wurde. 

Er war Pfarramt und Sitz der Landwirtschaft, zuerst betrieben von Mönchen des bayrischen Stifts Vormbach. Sie waren mit dem Erbauer der Burg Kreuzenstein, dem Vormbacher Grafen Dietrich nach Klein-Engersdorf gekommen. Damals gehörten ebenso Enzersfeld und Bisamberg zum Pfarrgebiet. Ab dem 16. Jh. übernahmen die Mönche des Schottenstifts wegen des Priestermangels infolge der Reformation die Pfarre. Für 14 Jahre im 17. Jh. wurde sie von Korneuburger Augustinern betreut. Im 16. und 17. Jh. sind auch Nichtmönche als Priester genannt, sogenannte Säkularpriester. 

Der Pfarrhof erlebte unruhige Zeiten. Im 17. Jh. plünderten Ungarn den Pfarrhof und hauten den Pfarrer nieder, so heißt es in der Chronik von Pfarrer Zitterhofer. Vielleicht brannte der Pfarrhof schon damals ab - oder unter den Schweden im Dreißigjährigen Krieg. Auf jeden Fall konnte nicht einmal ein "Hientl" (Hühnlein) darin Unterschlupf finden, schrieb ein Pfarrer in der Chronik. Der Pfarrhof war ein landwirschaftlicher Betrieb, so dass beim verheerenden Brand von 1727 auch das eingelagerte Korn vernichtet wurde. Es blieb nur eine armselige Behausung für den Pfarrer. 

Deshalb ließ der Schottenabt Karl Fetzer noch im selben Jahr einen neuen Pfarrhof errichten, der bis heute weithin sichtbar inmitten des großen Gartens steht. "Die Lage ist eine sehr ruhige und angenehme", heißt es schon damals in der Chronik. Der obere Stock war für den Abt eingerichtet, der sich wohl die frische Landluft gönnte, wenn es im Sommer in Wien heiß und stickig war und sich Seuchen ausbreiteten. Der Garten war mit Obstbäumen und schattenspendenden Weinlauben und Sträuchern bepflanzt. Im vorderen Bereich befanden sich die Wirtschaftsgebäude, von denen nur ein Teil bei der Pfarrhofkapelle erhalten blieb. 

Als P. Andreas Steinhauer OSB 1988 die Pfarre übernahm, wurde ihm der Pfarrhof ein Anliegen. Die Restaurierungsarbeiten der letzten dreißig Jahre begannen beim Dach, dann wurde der Pfarrhof statisch gesichert, außen renoviert, die Fenster und die Heizung wurden erneuert. Heute wird der Pfarrhof vom Pfarrgemeinderat, von Senioren, Ministranten, Erstkommunionskindern und Firmlingen genutzt, im ersten Stock ist die Priesterwohnung. Die Fronleichnamsprozession nimmt jedes Jahr hier ihren Ausgang mit einer Eucharistiefeier. 2018 und 2024 feierte die Pfarrgemeinde das Patrozinium des heiligen Vitus mit großen Pfarrfesten, die den Ort Klein-Engersdorf belebten und viele Gäste erfreuten.

(Zitterhofer 28-32)

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