"Sie nützte ihre Freiheit zum Guten."
Die Eucharistiefeier war dem Gedächtnis der heiligen Maria Magdalena gewidmet, einer beeindruckenden Persönlichkeit unter den Zeitgenossen Jesu. Ihr ist die romanische Kirche in Königsbrunn geweiht, die als Gebäude viele Lebensgeschichten kennt. Nach der Hl. Messe trafen sich die Gläubigen an dem lauen Sommerabend des 19.7.24 zur Agape vor der Kirche - mit Aufstrichbroten, Wein und Traubensaft aus Königsbrunn.
Gedanken aus der Predigt
Maria Magadalena wurde durch ihre Lebensgeschichte eine populäre Heilige. Unsere Kirche ist von Anfang an dem Gedächtnis der Heiligen gewidmet. Magdalena und Marlene sind beliebte Mädchennamen. Am 22. Juli ist ihr Gedenktag.
Wer ist diese heilige Frau? Magdalena tritt in den Evangelien besonders hervor. Sie wird immer als erste in den Evangelien genannt, wenn die Frauen aufgezählt werden, die Jesus unterstützten. Ihr Name lässt darauf schließen, dass sie allein gelebt hat, weil sie nach ihrem Wohnort und nicht ihrem Mann benannt wird. Magdala liegt am Westufer des Sees Genesaret. Dort wurden reich ausgestattete Häuser von Fischerfamilien ausgegraben. Maria von Magdala unterstützte Jesus mit ihrem Vermögen. Sie gehörte offenbar zu diesen wohlhabenden Familien, die mit dem Verkauf von Fisch ihren Unterhalt verdienten.
Maria war Christus besonders treu. Man spürt aus ihrem Verhalten die Dankbarkeit ihm gegenüber. Sie gehörte zu den Frauen, die Jesus von bösen Geistern und Krankheiten geheilt hatte (Lk 8,2).
Maria war sich bewusst, welche Wendung Jesus ihrem Leben gegeben hatte. Sie war nicht mehr gefangen – geistig und körperlich -, sondern frei. Diese Freiheit nützte sie zum Guten. Deshalb unterstützte sie Jesus und die Jünger mit ihrem Vermögen. Ihre guten Taten beschränkten sich nicht auf das Materielle.
Maria von Magdala begleitete Jesus Christus. Allein schon ihre Gegenwart in der Gruppe der Jünger, musste die Menschen faszinieren. Was macht diese wohlhabende Frau bei dem Menschen, der so bescheiden und gleichzeitig kraftvoll auftritt? Viele werden sie nach ihrer Meinung gefragt haben. Sie wird vielen den Weg zu Christus geebnet haben, weil sie Ihm ihr Leben anvertraut hatte.
Christus machte Magdalena zur ersten Zeugin Seiner Auferstehung. Sie durfte Ihn, den Auferstandenen als erste sehen. In dieser Begegnung lehrte er sie wieder etwas Wichtiges: Dass Gott größer ist als unsere Vorstellung. „Halte mich nicht fest“ (Joh 10,17), sagte Jesus zu ihr. Er zeigte ihr, dass Er Gottes Sohn ist, weil Er zum Vater hinaufging.
Die heilige Maria von Magdala kann uns durch ihr Lebenszeugnis vieles lehren, wie sie schon ihre Zeitgenossen geprägt hat. Besonders beeindruckend bleibt ihr starker Glaube und ihre Liebe zu Christus, den sie und die Apostel als Gott und Herrn verehrten.