In den Pfarren beginnen die Vorbereitungsstunden für die Firmung und die Erstkommunion. Was können wir vermitteln? Welche Interessen bringen die Jugendlichen ein? Gestern haben wir uns zu dritt getroffen, ein Mädchen und ein Bursche aus unseren beiden Pfarren und ich, um uns ein Konzept zu überlegen. Die Frage, die im Zentrum steht, ist: Was bedeutet es für dich, Christ zu sein?
Im Evangelium lesen wir von den Pharisäern, die von Jesus kritisiert werden. Sie gehören zu den Juden, die besonders sorgfältig die Gebote beachteten. Aber sie sind versucht, ihr Bemühen in der Öffentlichkeit zu Schau zu stellen: lange Gewänder, ausführliche Gebete, Sitzplätze ganz vorne, wo man gesehen wird.
Dagegen ist die arme Witwe bescheiden und gleichzeitig großzügig. Sie gibt alles, was sie hat, für Gott. Christus geht es nicht um das Geld. „Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer.“ Er stellt uns die namenlose Witwe vor, weil sie glaubwürdig ist. Sie stellt ihre Frömmigkeit nicht zu Schau, sondern gibt sich ganz Gott hin, ihrem Schöpfer und Herrn.
Was bedeutet es also, Christ zu sein? Ist das einfach eine Tradition: der Christbaum, der Adventkranz, der Religionsunterricht, die Prozessionen. Oder gehört hier mehr dazu? Genügt der Taufschein in der Schreibtischlade, den man vorweisen kann? Oder muss eine innere Einstellung dabei sein, die auch etwas wagt?
Die Witwe gibt alles und hat keine Anerkennung von Menschen. Aber sie ist von Gott anerkannt, geliebt, wahrgenommen. Christus hat sich ganz gegeben und alles gewonnen. Er war nicht unvernünftig, waghalsig oder blind, sondern im Vertrauen darauf, dass es einen Sinn hat an Gott zu glauben.
Elija fordert die Witwe heraus, die ihr letztes Mehl geben soll, und sie gibt es und gewinnt alles. „So hatte sie mit ihm und ihrem Haus viele Tage zu essen.“ Christus hat Seine Treue zum Willen Gottes bis zu Kreuz gezeigt und uns damit die Erlösung bewirkt, die in Seiner Kirche wirksam ist.
Was bedeutet es für mich Christ zu sein?