Was ist christlicher Jenseitsglaube?


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Gedanken aus der Predigt

Was ist typisch am christlichen Jenseitsglauben? Uns eint mit allen Religionen die Überzeugung, dass es ein Leben nach dem Tod gibt. Die einen sehen es erst erreicht, wenn sie mehrere Lebenszyklen durchlaufen haben und sich von allen Bindungen gelöst haben. Dann wird ihrer Meinung nach der Mensch nicht mehr als Persönlichkeit existieren, sondern in einem allgemeinen Ganzen aufgehen. Die anderen sehen das Leben nach dem Tod als trostlosen Schattendasein. Wieder andere fürchten sich vor den Ahnen, dass sie das Leben der Familie stören könnten, wenn sie nicht zufrieden sind.

Christus hat klar gezeigt, was wir vom Leben nach dem Tod erwarten können. Voraussetzung ist das Leben auf der Erde. „Was ihr einem meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.“ Die Nächstenliebe wirkt ins Jenseits, wenn sie aus ehrlichem Herzen kommt. Das ist Ziel des christlichen Lebens, sein Herz nach dem Vorbild Christi zu prägen, den Anderen wahrzunehmen, die eigene Berufung zu finden, die Aufgaben des Lebens gewissenhaft zu erledigen. Das Leben nach dem Tod vergleicht Jesus mit einem Festessen, wo Er bedient. Könnten wir das zulassen, dass Gott uns Menschen bewirtet? Wenn wir nachdenken, werden wir bemerken, dass es jetzt schon so ist. Niemand kann sich das Leben selbst schenken. Wir sind gesegnet mit den Früchten der Erde, mit den Menschen, die uns umgeben, mit unseren eigenen Talenten, mit der Kraft zum Leben. Schon jetzt bereitet uns Gott das Leben, es ist ein Vorgeschmack auf das Ewige Leben. Er erwartet sich auch, dass wir das Leben nicht verstreichen lassen, sondern unsere Kräfte für das Gute einsetzen. Deshalb ist Er selbst Mensch geworden, hat uns gezeigt, was es bedeutet, wahrhaft Mensch zu sein. 

„Deinen Tod, o Herr, verkünden wir.“ Sein Tod und Seine Auferstehung waren das Größte, dass je geschehen ist: dass Gott das Leiden auf sich nimmt, jedem Leidenden dadurch nahe wird, aber dass das Leiden nicht das letzte Wort hat. „Kommt alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid, ich werde euch Ruhe verschaffen.“ Die Nähe Gottes zu uns ist unser Trost und die Ermutigung, den guten Weg mit Ihm zu gehen. 

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