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Allerheiligen und Allerseelen


Audioaufnahme der Predigt

Gedanken aus der Predigt

Was haben Allerheiligen und Allerseelen miteinander zu tun? Die beiden Feste verhalten sich wie Ziel und Lauf. Die Gemeinschaft mit Gott und den Heiligen ist unser Ziel. Wir laufen noch den Weg dorthin wie Sportler. „Ich habe den guten Kampf gekämpft, den Lauf vollendet, die Treue bewahrt“, schreibt der Hl. Paulus an seinen Schüler Timotheus (2 Tim 4,7) Die Heiligen sind zur Herrlichkeit Gottes gelangt. Am Ende der Zeiten, wenn Christus wiederkommt, werden sie auch wieder mit ihren sterblichen Leibern vereint, die Gottes Geist lebendig macht. Der Tod ist die schmerzliche Trennung von Seele und Leib. Am Jüngsten Tag schenkt Christus allen, die vom Heiligen Geist erfüllt sind, die Vollendung, die Auferstehung des ganzen Menschen, die Auferstehung des Fleisches (vgl. Röm 8.11).

Diese Glaubensgewissenheit steht im starken Gegensatz zu vielen Vorstellungen der Antike, die heute noch verbreitet sind: Manche meinen, dass der Mensch wieder auf die Erde kommt, um offene Aufgaben zu erledigen. Andere ängstigen sich vor dem sogenannten Karma, der Anhäufung ihrer eigenen Taten. Sie meinen, dass sie wiedergeboren werden, um das Böse zu büßen. Sie hoffen auf das Nirvana, die Auflösung der Seele im großen Nichts. Viele haben Angst vor den Toten. Sie glauben, dass sie wie Geister ihre Häuser und Wohnungen besetzen können. Sie meinen, ihnen Essen bereitstellen zu müssen, sie besänftigen zu müssen.

So vielfältig sind die Vorstellungen vom Leben nach dem Tod. Sie haben eines gemeinsam: Sie bekennen, dass es ein Leben nach dem Tod gibt. Das ist uns allen gemeinsam. 

Aber das Christentum kennt keine Angst. Das ist der große Unterschied. „Furcht gibt es in der Liebe nicht, sondern die vollkommene Liebe vertreibt die Furcht.“ (1 Joh 4,18) Das schreibt der Hl. Johannes, der als jüngster Apostel Jesus begleitet hat. Er war unter dem Kreuz, als Jesus starb. Er war mit Petrus beim leeren Grab. Der hat den auferstandenen Jesus gesehen, der den Aposteln den Frieden gebracht hat. Er war in Jerusalem, als der Heilige Geist auf die Jünger herabgekommen ist.

Als Christ leben, bedeutet die Liebe Gottes in sich wirken zu lassen. Das ist der gute Wettkampf. Wir Christen leben nach den Geboten Gottes, um den unvergänglichen Siegeskranz zu erlangen (vgl. 1 Kor 9,25) Jede Entbehrung, jeder Verzicht, den wir um Christi willen auf uns nehmen, führt uns weiter in Seine Liebe hinein. Die Stufen zum Himmel sind schon für uns vorbereitet. Außerdem dürfen wir einander begleiten. Die Heiligen sind unsere Begleiter. 

Zu Allerseelen denken wir an die Menschen, die nach dem Tod auf dem Weg zur Vollendung sind. Wir beten für die Armen Seelen, die der Reinigung bedürfen. Dieser Dienst für unsere Verstorbenen ist eine edle Aufgabe. So stiftete Judas, der Makkabäer, ein Opfer für die gefallenen Soldaten. Auch wenn sie abergläubig waren, auch wenn sie Amulette der heidnischen Götter getragen hatten, veranstaltete er eine Sammlung für seine Soldaten, die gefallen waren. „Damit handelte er sehr schön und edel; denn er dachte an die Auferstehung.“ (2 Makk 12,43) Das ist eines der frühesten Zeugnisse unseres Glaubens an die Auferstehung: keine Auflösung der Seele, keine Wiedergeburt, sondern die Auferstehung in die Herrlichkeit Gottes, der uns liebt und aus Liebe erschaffen hat.

So hängen Allerseelen und Allerheiligen zusammen: der Lauf und das Ziel, das Bemühen und die Vollendung, die Gemeinschaft im Heiligen und das Sorgen füreinander. Amen.

 

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