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31.05.2022

Schotten bei den Zisterziensern


Stiftskirche - Blick auf den Altarraum

Stiftskirche - Blick auf den Eingang im Osten

Entlang des Prälatenwegs

Im ehemaligen Hof des Kreuzgangs mit 22 historischen Putz- und Mörtelschichten

Eingang in den Kapitelsaal

Klosterinnenhof mit den Zellen der Mönche

Mittagessen im Refektorium

Abt Philipp begrüßt die Gäste

Im Pfarrhof Straßengel in der Rauchkuchl

Wallfahrtskirche Straßengel

Ihr Konventausflug führte neun Mönche des Schottenstifts am Freitag nach Christi Himmelfahrt in die Steiermark. Die Schottenmönche besuchten dort das älteste ununterbrochen bewohnte Zisterzienserstift weltweit, Stift Rein – nordwestlich von Graz – gegründet 1129. Pater August Janisch OCist zeigte den Gästen aus dem Schottenstift neben der freundlich hellen Barockbasilika den Kreuzgang mit der Äbtegalerie, die Marienkapelle mit der Reiner Madonna aus dem 14. Jahrhundert und der Grabstätte des Stifters, Leopold des Starken von Steyr, des ersten Landesfürsten der Steiermark. Er ist im ehemaligen Kapitelsaal, der heutigen Marienkapelle im Stift begraben.

Vom Adelsgeschlecht in Steyr stammt der Name des Bundeslandes, die Mark der Steyrer. Sie hatten im selben Jahrzehnt der Klostergründung vom ausgestorbenen Kärntner Adelgeschlecht Grundbesitz übernommen. Da begannen die Herren von Steyr mit der Besiedlung durch deutschsprechende Bayuvaren und drängten den Einfluss der Ungarn zurück. Heute noch erinnern Bezeichnungen wie Ungerdorf an die ungarische Bevölkerung. Ihre erste Burg bauten sie in Hartberg an der Grenze zu Ungarn. Der Sohn Leopolds Otakar machte Graz zum Zentrum seiner Mark.

Rein hat auch eine Bedeutung aufgrund des "Reiner Schwurs" der steirischen Adeligen für Rudolf von Habsburg im Konflikt um die Landesherrschaft in Österreich im 14. Jh. gegen Ungarn und Böhmen.

Dem Kloster der Zisterzienser sind heute 11 Pfarren inkorporiert. Drei Mönche wohnen in den Pfarren, die anderen 11 wohnen im Stift. Ein Teil des Gebäudes ist an das Bundesgymnasium Rein vermietet, so dass die Höfe in der Schulzeit sehr belebt sind. Hinter den Klostermauern sind Sehenswürdigkeiten geborgen: Die Kirche ist die zweitgrößte der Steiermark nach Mariazell und wurde als letzte Stiftskirche in der Steiermark barockisiert. Dabei versetzte man den Altarraum vom Osten in den Westen, der romanische Turm blieb aber erhalten. Der Trienter Maler Amonte gestaltete die Altarbilder auf den Holzaltären, die von lokalen Tischlern gefertigt worden waren. Freiwillige Helfer führen jeden Tag durch die Sehenswürdigkeiten: die historische Bibliothek, die Sommer-Chorkapelle mit den bemerkenswerten Intarsien und die auf das frühe 13. Jahrhundert zurückgehende, aber zeitgenössisch freskierte Benediktskapelle. 

P. August führt wie die 17 anderen Fremdenführer Gäste durch das Stift. Er erzählte den Schottenmönchen, dass er sich vor 20 Jahren nach langer Berufserfahrung als Diözesanpriester den Zisterziensern angeschlossen hatte. Als Pfarrer von Hartberg hatte er sich besonders um sozial schwache Mitmenschen gesorgt und war infolgedessen Ziel des ersten Briefbombenattentats der jüngeren Geschichte Österreichs. Nach einer Erkrankung stellte er sein Leben um, entdeckte die Berufung zum Mönch und wurde im Stift für Bauangelegenheiten zuständig. Man merkte in der Führung sein Interesse für die Geschichte des Hauses im Kontext der Steiermark und seine baufachlichen Kenntnisse.

Auf die Mittagshore und das gepflegte und gemütliche Mittagessen mit den gastfreundlichen Reiner Zisterziensern folgten ein Spaziergang auf dem "Prälatenweg" und eine Besichtigung der Wallfahrtskirche Maria Straßengel. 

Die Wallfahrtskirche Maria Straßengel gilt als Meisterwerk der österreichischen Hochgotik oder sogar als ein „Stephansdom“ in Kleinformat, weil sie von der Dombauhütte kurz vor der Errichtung des Stephansdoms erbaut wurde. 

Abt Philipp Helm OCist erzählte aus der Geschichte des Wallfahrtsortes und zeigte das sicher verwahrte ehrwürdige Kruzifix, das nach einer alten Überlieferung aus einem Baum gewachsen war. Im Anschluss an die Vesper feierten die Schottenmönche vor dem Gnadenbild von Straßengel, „Maria im Ährenkleide“, Eucharistie. Der Konventsausflug 2022 war reich an schönen Eindrücken und schloss mit einer Jause zur untergehenden Sonne bei einem steirischen Heurigen mit Blick auf die weite Landschaft. 




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