14.05.2022

Wallfahrt nach Mariazell


Kurz vor der Ankunft im Mariazell

Der Gnadenaltar

Segnung des Autobusses

Gruppenfoto vor der Basilika

Die Kirche auf dem Josefsberg

Rast im Grünen

Muntere Pilger

Versorgen der Schuhe

Vor der Sebastianikirche

60 Wallfahrer aus den Pfarren Enzersfeld und Klein-Engersdorf mit Gästen aus der Ukraine und Deutschland pilgerten am 14. Mai 2022 nach Mariazell. Der steirische Wallfahrtsort, die Gebetszelle des heiligen Magnus war für sie das Ziel ihrer Wanderung. Die meisten gingen zu Fuß ab dem Josefsberg 16 km bei strahlendem Sonnenschein. Um halb elf brachen sie von dort auf und gelangten über den Sebastianiweg um 15 Uhr nach Mariazell. Dort trafen sie um 17 Uhr auf die Wallfahrtsteilnehmer, die mit dem Bus nach Mariazell weitergefahren waren, und feierten gemeinsam eine Maiandacht am Gnadenaltar. Der Tag hatte mit einer Hl. Messe in Enzersfeld begonnen. 

60 паломників з парафій Enzersfeld та Klein-Engersdorf з гостями з України та Німеччини здійснили паломництво у святиню Маріацелль 14 травня 2022 року. Святиня знаходиться в австрійській федеральній землі Штирії.  Першу келію збудував преподобний монах Магнус.  Паломники розпочали день зі святої меси в Енцерсфельді та поїхали автобусом до гори Йосипа.  Більшість паломників йшло пішки 16 км від гори Йосипа до місця призначення за сонячної погоди.  О 10.30 розпочався похід дорогою святого мученика Себастьяна.  О 15 годині - завершився в Маріацеллі.  Там вони зустрілися о 17-й годині з іншими паломниками, які доїхали до святині на автобусі.  Разом вони здійснили молебень біля головного вівтаря храму.

60 паломников из приходов Enzersfeld и Klein-Engersdorf с гостями из Украины и Германии совершили паломничество в святыню Мариацелль 14 мая 2022. Святыня находится в австрийской федеральной земле Штирии. Первую келью построил преподобный монах Магнус. Паломники начали день со святой мессы в Энцерсфельде и поехали на автобусе до горы Иосифа. Большинство паломников шло пешком 16 км от горы Иосифа до места назначения при солнечной погоде. В 10.30  начался поход дорогой святого мученика Себастьяна. В 15 часов - завершился в  Мариацелле. Там они встретились в 17 часов с другими паломниками, которые доехали до святыни на автобусе. Вместе они совершили  молебен у главного алтаря храма.

Vergelt's Gott den Organisatoren, welche die Strecke zwei Wochen davor noch anSchneefeldern vorbei abgegangen waren. Heute blühte der Löwenzahn und so mancher ging mit einem leichten Sonnenbrand nach Hause.

Ми дякуємо організаторам поїздки, які обійшли дорогу ще 2 тижні тому, коли ще був сніг на дорогах.  Сьогодні цвіли кульбаби і дехто повернувся додому з легким сонячним опіком.

Мы благодарим организаторов поездки, которые обошли дорогу еще 2 недели назад, когда еще был снег на дорогах. Сегодня цвели одуванчики и некоторые вернулись домой c легким солнечным ожогом.

Bilder im VIDEO

Die Predigt in der Basilika

Nicht nur die heutige Wallfahrt, sondern die ganze Heilige Schrift steht unter dem Motto Freundschaft. Es ist ein Freundschaft, die Sichtbares und Unsichtbares verbindet, Diesseits und Jenseits, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft: „Ich habe euch Freunde genannt.“ (Joh 15, 15) 
In anderen Worten bemerken wir diesen Gedanken immer wieder in der Bibel: Der vertraute Umgang Gottes mit den Menschen vom ersten Tag ihres Lebens an: keine Angst, sondern ein Gespräch im Zuhören. Gott fragt Adam nach seinem Wohlbefinden und Adam wünscht sich eine Hilfe, die ihm entspricht. Es ist ein Gespräch, das keiner Worte bedarf. 

Gott offenbarte sich lange später im Dornbusch auf dem Berg Sinai: Ich bin der „Ich-bin-da“. Was im Paradies spürbar war, daran erinnert Gott den Menschen. Mose wird klar, mit wem er es zu tun hat: kein ägyptischer Gott, der Opfer fordert, der unterjocht, der launisch ist und ein Spiegel menschlicher Schwächen. Gott ist ganz anders, als Ihn die Menschen ausdenken würde. Und darin ist er uns ganz nah. Mose merkt: Wenn Gott von sich spricht, entspricht das unserem tiefsten Sehnen. Er durfte ein unglaubliche Nähe zu Gott genießen: Zuerst redete Gott mit ihm im Dornbusch. Dann offenbarte Er ihm die zehn Gebote auf dem Sinai. Mehrere Tage lang war Mose mit Gott allein auf dem Sinai. Es waren 40 Tage, wie das Buch Exodus berichtet (Ex 24,18). Als die Israeliten durch die Wüste zogen, führten sie die 10 Gebote in einem Zelt mit sich. Dieses Zelt war für Mose ein Ort des innigen Gebetes. „Der Herr und Mose redeten miteinander Auge in Auge, wie Menschen miteinander reden.“ (Ex 33,11) 

 

Die Bibel kennt auch die Freundschaft zwischen Menschen: David und der Königssohn Jonathan, der seinem guten Freund sogar die eigene Rüstung schenkte. Er beschützte ihn, so gut es ging, vor dem Zorn seines von Neid zerfressenen Vaters Saul. So konnte David fliehen. Dieser Freund Jonathan verzichtete auf seine königliche Würde, seine Gunst beim Vater, dem König von Israel, weil er seinem Freund tief verbunden war. Welche Kraft liegt in dieser geistlichen Nähe! 
Diese menschliche Freundschaft kann man auch als Abbild der göttlichen Freundschaft sehen, weil wir als Menschen Abbild Gottes sind. Wo immer Menschen zueinander halten, einander verzeihen, sich nicht auseinanderbringen lassen, dort wird Gottes Kraft sichtbar. 


Menschliche Freundschaft zu kennen stärkt die Sehnsucht, Gott so zu begegnen. Der Mensch sucht nach einem Weg, Gott näher zu kommen. Unsere Wallfahrt ist ein Gehen auf diesem Weg. Das Heiligtum von Mariazell ist ein Ort der Gottesnähe, ein Bild für das Ziel des Lebens. Auf dem Weg des Lebens sammelt man Erfahrung, im Nachdenken, Beten, miteinander Sprechen, im Ertragen von Hitze und Kälte, Wind, Regen, harten Steinen auf den Wegen erschließt sich ein Schatz, die Weisheit. Alle, die diesen Schatz erwerben, erlangen die Freundschaft Gottes.

Nichts ist ohne Sinn im Leben. Gott führt uns unsichtbar zum Reichtum der Freundschaft. 


Wir stehen vor dem Gnadenaltar in Mariazell. Hier verehren wir in den Liedern einen Menschen, der besonders in die Freundschaft Gottes hineingewachsen ist. Das vertraute Gespräch Gottes mit dem Menschen im Paradies, auf dem Berg Sinai, im Offenbarungszelt leuchtet in Nazaret auf: Gabriel, von Gott gesandt, hört das Ja Marias zu Gottes Vorhaben. Sie ist bereit, Gott als Mensch in sich zu tragen. Sie ist bereit Ihn als Menschen aufzuziehen. Maria bringt die Geduld des Zuhörens, des Wartens, des Sorgens für Jesus auf. Im Tempel sucht sie ihn und findet Ihn, als Er lehrt. Unter dem Kreuz sieht sie Ihn leiden und ist Ihm nahe, dem, der ihr immer schon nahe war. In Maria leuchtet uns die Freundschaft Gottes mit einem Menschen auf. Kein Leid, keine Freude können diese Nähe wegnehmen. Deshalb wird Maria uns nah als Fürsprecherin und Vorbild. Sie führt uns zu Christus. Er ist das Licht für die Völker. Er ist das Heil für uns Menschen. (vgl. Apg 13,47)
Wie treffend ist es, dass über unserer Wallfahrt das Motto der Freundschaft steht: „Ich habe euch Freunde genannt. Denn ich habe euch alles mitgeteilt, was ich von meinem Vater gehört habe.“ (Joh 15,15) 
Amen.

Fotos: Christa Gerlinger, Lenka Pechova, Lisa Salomon