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27.04.2013

Tag der Offenen Tür im Pfarrhof Klein-Engersdorf


Am 27.4.2013 wurde der Pfarrhof von Klein-Engersdorf nach den Renovierungsarbeiten gesegnet. Im Rahmen des Tages der Offenen Tür traten Mag. Alfred Moser mit Zauberkunststücken, Mag. Heinz Thiel als Bauchredner auf. Dr. Girid Schlögl hielt eine Lesung, begleitet von Anna-Maria Pelz am Klavier. Die zahlreichen Besucher konnten sich am reichhaltigen Buffet verköstigen, das von Flandorfern, Hagenbrunnern und Klein-Engersdorfern bereitgestellt worden war, und den Pfarrhof von innen begehen. In einigen Räumen waren Szenen mit Bibelfiguren ausgestellt.

"Wir preisen Dich, Gott und Vater; denn in Christus sind wir alle zu Brüdern und Schwerstern geworden. Segne diesen Pfarrhof und erfülle alle mit Liebe und Gerechtigkeit, die hier Gemeinschaft finden möchten und Richtung für ihr Leben suchen. Gib, dass wir einander geben, was wir brauchen und sei uns nahe. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. Amen."

"Ihr seid von Gott geliebt, seid seine auserwählten Heiligen. Darum bekleidet euch mit aufrichtigem Erbarmen, mit Güte, Demut, Milde, Geduld! Ertragt euch gegenseitig und vergebt einander, wenn einer dem andern etwas vorzuwerfen hat. Wie der Herr euch vergeben hat, so vergebt auch ihr! Vor allem aber liebt einander, denn die Liebe ist das Band, das alles zusammenhält und vollkommen macht. In eurem Herzen herrsche der Friede Christi; dazu seid ihr berufen als Glieder des einen Leibes. Seid dankbar! Das Wort Christi wohne mit seinem ganzen Reichtum bei euch. Belehrt und ermahnt einander in aller Weisheit! Singt Gott in eurem Herzen Psalmen, Hymnen und Lieder, wie sie der Geist eingibt, denn ihr seid in Gottes Gnade. Alles, was ihr in Worten und Werken tut, geschehe im Namen Jesu, des Herrn. Durch ihn dankt Gott, dem Vater!" (Brief des Apostels Paulus an die Kolosser 3, 12-17)

"Im Namen unseres Herrn Pfarrers KR P. Andreas Steinhauer OSB und des Pfarrgemeinderats der Pfarre St. Veit Klein-Engersdorf ein herzliches „Grüß Gott“. Wir stehen vor dem renovierten Pfarrhof in Klein-Engersdorf. Es ist ein historisches Gebäude, das heute für unsere Pfarre von großer Bedeutung ist.  

Vor 25 Jahren übernahm P. Andreas die Leitung der Pfarre Klein-Engersdorf. Der Pfarrhof diente schon damals als Wohnort des Priesters und Versammlungsort für verschiedene Gruppen. Da die Finanzen der Pfarre keine sofortige vollständige Renovierung zuließen, entschloss sich P. Andreas schrittweise die Substanz zu sichern und zu renovieren. Dieses große Projekt kann nicht ein Mensch allein bewerkstelligen, aber es braucht jemanden, der langfristig eine Richtung vorgibt. Unter P. Albert Winkler OSB, der seit 1976 Pfarrer war, wurde das Dach des Pfarrhofes erneuert, großteils finanziert durch das Schottenstift. 

1988 ließ P. Andreas den Pfarrhof an den Kanal anschließen, um das Regenwasser aus den Dachrinnen abzuleiten und die Feuchtigkeit der Mauern zu senken. Die Inneninstallationen wurden z.T. erneuert, die Heizung repariert und in drei Heizkreise geteilt. So können die Zimmer des Pfarrhofs je nach Nutzung gezielt geheizt werden. Was in Privathäusern schon längst Standard war, richtete man nun auch im Pfarrhof ein. Im ersten Stock wurden Bäder eingebaut und Heißwasser eingeleitet. Früher gab es nur 2 Boiler im Erdgeschoß für Küche und Waschküche. Heute wird das Heißwasser über die Heizanlage aufbereitet. In der Folge wurden die alten Türen mit den historischen Schlössern erneuert oder repariert. Es zeigte sich aber bald ein gravierendes Problem in den Gewölben, sie drohten auseinanderzudriften. Deshalb wurden die Mauern und Gewölbe statisch saniert und zusammengespannt.

Das nächste Vorhaben waren die Fenster. Sie konnten nach den Vorgaben des Bundesdenkmalamtes nicht durch moderne Fenstertypen getauscht werden, sondern wurden aufwändig restauriert. Die Außenfenster baute eine Spezialtischlerei nach, die Innenfenster wurden abgedichtet. Die Fassade wurde in den letzten zwei Jahren restauriert, vollständig abgeklopft und neu aufgetragen. Die Renovierung erfolgte nach der alten Methode der Freskenmalerei. Die Farbe trug man auf den nassen Verputz auf. Das konnte nur bei Schönwetter erfolgen. Zur Außenrestaurierung gehörte auch die Erneuerung der Verblechung: der Dachrinnen, Abflüsse und des Blitzschutzes. Die Fotos zeigen den Pfarrhof, wie er vor einem Jahr zur Kirschblüte aussah. Um die Fassade langfristig zu schonen, wurden Bäume und Sträucher nahe der Mauer entfernt. So streifen keine Äste an der Wand, die Fassade bleibt länger weiß und hell. 

Wofür braucht die Pfarre mit über 2500 Katholiken einen großen Pfarrhof und großen Garten? Der Pfarrhof ist ein Treffpunkt für Jungschar, Senioren und Ministranten. Hier findet die Vorbereitung der Erstkommunion und Firmung statt. Die Firmung wird gemeinsam mit der Pfarre Enzersfeld gehalten. Im hinteren Pfarrhofgarten versammeln sich die Erstkommunionkinder zur Agape. Vor dem Pfarrhof wird bei Schönwetter die Fronleichnamsmesse gefeiert. Im ersten Stock wohnt P. Richard Treyer OSB, der seit über 20 Jahren in der Pfarre Hl. Messen feiert, die Kranken besucht und somit den Pfarrer unterstützt. 

Die Pfarre St. Veit Klein-Engersdorf bilden drei Orte: Flandorf, Hagenbrunn und Klein-Engersdorf. Flandorf und Hagenbrunn gehören zur Marktgemeinde Hagenbrunn, Klein-Engersdorf ist Teil der Marktgemeinde Bisamberg. Der Pfarrhof ist Symbol der Zusammenarbeit zwischen den Gläubigen der Pfarre, den politischen Gemeinden, dem Schottenstift und der Erzdiözese Wien. Die Renovierungen wurden durch die Kirchenbeiträge, durch viele große und kleine Spenden und vor allem durch die Zuschüsse aus dem Schottenstift finanziert. Der Dorferneuerungsverein Klein-Engersdorf finanzierte fast zur Gänze die Erneuerung des schönen barocken Torbogens. 

„Es gibt noch Märchen, die in Erfüllung gehen“, zitierte P. Andreas eine Schlagersängerin und meinte damit das langfristige Projekt der Renovierung des Pfarrhofes. Ein besonderer Dank gilt der Pfarrsekretärin Karin Sponer, die für beide Pfarren arbeitet, obwohl die Pfarrkanzlei in Enzersfeld ist. Sie hat mehrere Baubesprechungen im Auftrag des Pfarrers geführt, der aufgrund seiner Doppelaufgabe als Pfarrer zweier Pfarren und Prior des Schottenstifts und jetzt wegen seiner schweren Krankheit nicht teilnehmen konnte. Seit dem 16. Jahrhundert wird die Pfarre Klein-Engersdorf durch Benediktinermönche aus dem ältesten Kloster Wiens, dem Schottenstift betreut. 

Der Pfarrhof wurde 1727, vor 286 Jahren, errichtet, nachdem das Vorgängergebäude abgebrannt war. Er diente auch als Sommerresidenz des Abtes des Schottenstiftes, das im 18. Jahrhundert über 80 Mönche zählte. Deshalb ist er derart großartig errichtet worden. P. Placidus Kluegmann OSB, Pfarrer von Gaunersdorf, heute Gaweinstal, leitete den Neubau und übernahm 1728 die Pfarre. Damals war der Pfarrhof ebenso ein landwirtschaftlicher Betrieb mit vier Pferden, fünf Melkkühen, vier alten Zuchtschweinen und acht Frischlingen mit 44 Joch Acker, Korn, Hafer, Brache, zwei Weingärten. Im Keller wurden 443 Eimer Wein in Fässern gelagert. Heute ist der Pfarrhof Wohnraum und Pastoralraum, Treffpunkt und Orientierungspunkt für den Ort. Das Gebäude trägt eine geschichtlich gewachsener Bedeutung, die weit über den rein kirchlichen Bereich hinausreicht. Dank des Engagements vieler Menschen aus unseren Orten, dank des Einsatzes des Pfarrers, von Pfarrgemeinderäten und Gemeindepolitikern und vielen Interessierten und Freunden des Pfarrhofes kann es uns gelingen, dieses Gebäude als Pfarrhof, als Treffpunkt für unsere christliche Gemeinde weiter zu bewahren und mit Leben zu erfüllen." (Kpl. P. Sebastian Hacker OSB)




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www.pfarre-klein-engersdorf.at

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Stammersdorf: Jeden Freitag 18.00 (Pfarrer Georg Papp)

Enzersfeld: Jeden Samstag nach der Abendmesse (P. Sebastian)

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