05.10.2021

Gelöbniswallfahrt nach Karnabrunn


Die Pilgergruppe vor der Kirche Karnabrunn

Innenansicht der Dreifaltigkeitskirche Karnabrunn

Die Ostseite der Kirche Karnabrunn

Der Haupteingang im Westen der Kirche Karnabrunn

Die Plastik der Dreifaltigkeit in Gaweinstal

Christus vor dem Benediktusaltar in Gaweinstal

Dankbar für die Verschonung vor einer Choleraepidemie gelobten die Hagenbrunner 1831 jährlich zu Fuß eine Wallfahrt in das 25 km entfernte Karnabrunn. Heuer fand die Wallfahrt am 5.10. 21 zum 191. Mal statt. Hw. Seweryn Bojanowski begleitete die Wallfahrer aus den Pfarren Enzersfeld und Klein-Engersdorf. Sie hatte heuer einen besonderen Akzent, da wir auch versuchen, eine Pandemie zu überwinden, die viele Einschränkungen und Belastungen verursacht hat.

Fotoeindrücke

Die Wallfahrer brachen am Vormittag nach Karnabrunn auf. Dort feierten sie die Hl. Messe in der Dreifaltigkeitskirche, die im 17. Jh. nach einer Pestwelle aufgrund eines Gelübdes errichtet worden war. Romana Schmid begleitete die Pilger auf der Orgel. Hw. Bojanowski ging in seiner Predigt auf das Beispiel des Hl. Franziskus ein, der alles aufgab, um Gott nahe zu sein. Der aktuelle Ausfall von sozialen Netzwerken inspirierte ihn zu diesen Gedanken, weil der gezielte Verzicht auf Medien ein Fenster zu Gott und zum Nächsten öffnen kann. Nach dem Mittagessen brachen die Pilger nach Gaweinstal auf, eine dem Schottenstift inkorporierte Pfarre, wo sie Dechant P. Anton Erben OSB in "seiner" Kirche begrüßte. Die Kirche ist dem Hl. Georg geweiht und wurde vor etwa 300 Jahren errichtet. Seit dem 13. Jh. gehört sie in den Verantwortungsbereich des Schottenstifts ("inkorporiert").

Wie Hermine Rabenlehner, fast 90-jährig, berichtet, gingen früher die Wallfahrer um 5 Uhr Früh von Hagenbrunn, Flandorf, Enzersfeld, Königsbrunn, Klein-Engersdorf, Stetten weg. Die Pilger aus diesen Dörfern schlossen sich dem Zug an. Nach ca. 2 Stunden gelangten die Pilger nach Karnabrunn. Unterwegs wurde ein Rosenkranz gebetet. Nach dem 2. Weltkrieg war Herr Frotzler Vorbeter, sein Sohn war Mönch im Schottenstift, musste im 2 Weltkrieg einrücken und wurde über dem Ärmelkanal abgeschossen. Unter den Wallfahrern waren Bauern und Taglöhner, ca. 50 insgesamt. Auch der Pfarrer, Ministranten und Kinder begleiteten nach dem Krieg die Wallfahrt zu Fuß, wie Hermine Rabenlehner berichtet. Das Frühstück wurde nach der Wallfahrermesse von einem Bauern frisch bereitet, der Erinnerung nach Würstel und Brot. Bei der Rückkehr gingen den Pilgern schon die Daheimgebliebenen mit Blumen entgegen.

Fotos: Verena Daubal, Romana Schmid