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25.09.2022

Dankbarkeit für die Ernte


Die Kinder brachten die Erntegaben in die Kirche, wo eine Erntekrone aus Weizen und Roggen aufgebaut war. Aus den Gaben von Getreide und Weintrauben kommen Gedanken über den Sinn unseres Lebens als Christen:

"Wir bringen die Gaben der Ernte. Ich lege Getreide in den Korb.
Das Getreide wird gemahlen. Daraus backen wir Brot. So ist Jesus für uns am Kreuz gestorben. Jesus ist das Brot des Lebens.
Ich lege Weintrauben in den Korb. Viele Trauben hängen an einem Kamm. Aus dem Weinstock bekommen sie Nahrung. Jesus ist für uns wie ein Weinstock. Wir sind die Reben. Gemeinsam gehören wir zu Jesus. Er ist unser Gott.
Wir bringen viele gute Früchte der Ernte: Äpfel, Birnen, Kürbisse, Erdäpfel… Wir danken Gott für die Früchte der Erde. Wir danken Ihm für die vielen fleißigen Menschen, die geerntet haben. Wir danken Ihm für die Kraft zu lernen und zu arbeiten."

Im Danken sind auch die Bitten um Hilfe für die Menschen, die in Not sind, das Vertrauen, dass Gottes Güte uns hält. Was brauchen wir zum Leben? Was braucht unser Körper? Was brauchen unsere Seele, unser Geist? Das Danken macht nachdenklich: über die Gaben der Ernte und über die Gaben der Gemeinschaft in der Kirche. Vielleicht schmeckte da die Jause im gut besuchten Pfarrcafé ganz neu und anders...

Gedanken aus der Predigt

Wie prächtig ist die Natur im Herbst! Man spürt die reiche Ernte. Die Blätter verfärben sich gelb und goldbraun. Die Natur bereitet sich auf den Winter vor und zeigt noch einmal ihr Farbenpracht. Welch ein Segen ist es, das sehen, riechen, hören, schmecken, fühlen zu dürfen! Wie in dem Gleichnis, das wir heute gehört haben, sind wir in Purpur und feines Leinen gekleidet. Tag für Tag dürfen wir dankbar sein und uns am Geschenk der Schöpfung erfreuen. Nicht umsonst ist unser Bezirk so beliebt, weil die Natur von den Bauern und Jägern gepflegt wird, weil viele Menschen ihre Gärten in Schuss halten, Müll von der Straße aufheben, die öffentlichen Plätze in den Dörfern aus eigenem Antrieb ohne Entlohnung pflegen. Die Liebe zur Heimat drückt sich in der Bereitschaft aus, sich für ihre Schönheit einzusetzen. Dazu gehören auch die Kirchen, Häuser, Denkmäler, Martlerl und Straßen. 

Die Sorge um die eigene Umgebung ist ein Ausdruck der Nächstenliebe, weil wir auch anderen ein schönes Zuhause ermöglichen. Wie viele kommen aus der Stadt in unsere Dörfer, um Ruhe und Erholung zu finden, spazieren durch die Fluren, gehen zu den Kapellen, joggen, wandern, fahren mit dem Rad. 

Wenn wir dankbar auf unsere Heimat schauen, dann sollen wir nicht auf die Armen vergessen. Sie sind uns von Gott anvertraut. Wie viele Menschen konnten sich nicht ein schönes Zuhause, eine gute Familie aufbauen! Wie viele sind auf die Hilfe anderer angewiesen, weil sie krank oder pflegebedürftig sind! Das Gleichnis Jesu spielt direkt darauf an: Der arme Lazarus vor dem Haus des Reichen „hätte gern seinen Hunger mit dem gestillt, was vom Tisch des Reichen herunterfiel.“ (Lk 16,21) In der Sorge um das eigene Auskommen sollen wir uns ein Herz für die Bedürftigen bewahren. Wer selbst einmal krank war, auf Hilfe angewiesen, wird sich besonders ansprechen lassen. 

Warum hat Christus das Leiden auf sich genommen? Er ist über alle Zeiten und Orte denen nahe geworden, die ein schweres Leben haben. Gleichzeitig hat Er alle ermutigt, die sich für das Wohl des Nächsten einsetzen. Eine junge Frau, die heute Jus studiert, erzählte mir, dass sie sich mit Leidenschaft schon als Schülerin für schüchterne Klassenkollegen eingesetzt hat, wenn sie ungerecht beurteilt wurden. Wer traut sich für jemanden Partei zu ergreifen, der von den Anderen schief angeschaut wird? 

Halten wir unsere Augen offen, dann werden wir zu Frauen und Männern Gottes: „Du, ein Mann Gottes, strebe nach Gerechtigkeit, Frömmigkeit, Glauben, Liebe, Standhaftigkeit und Sanftmut!“ rät der Hl. Paulus seinem Schüler Timotheus. „Kämpfe den guten Kampf des Glaubens, ergreife das ewige Leben, zu dem du berufen worden bist und für das du vor vielen Zeugen das gute Bekenntnis abgelegt hast!“ (1 Tim 6,11-12) Das ist der beste Weg zur Vollendung und zur Einheit mit Gott: Dankbarkeit und Hilfsbereitschaft. Amen.

Fotos: Christa Gerlinger, 25.9.2022

 




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