Eine Fahne als Zeichen
Mit einem Segen wurde die neue Fahne der Freiwilligen Feuerwehr Königsbrunn in den Dienst gestellt, so erklärte der Kommandant der Feuerwehr OBI (Oberbrandinspektor) Reinhard Engelbrecht. In seiner Ansprache ging er auf die Geschichte der Fahne ein, die ihre Vorgängerin vor hundert Jahren in der Fahne des Königsbrunner Burschenvereins hatte. Der stellvertretende Bezirksfeuerwehrkommandant BR (Brandrat) Hannes Holzer erwähnte, dass die Fahne auch in der Zeit geehrt wurde, als ihr Einsatz verboten war. Die Patin der neuen Fahne ist Martina Kloiber.
Das Feuerwehrfest begann im Dorfhaus Königsbrunn am 6.7.25 mit der Heiligen Messe, unterstützt von der Musikschule. Während des anschließenden Festakts im Zelt wurde die Fahne gesegnet, die auf der einen Seite die Kirche St. Magdalena in Königsbrunn und den Brunnen, auf der anderen Seite den Hl. Florian als Schutzpatron der Feuerwehren zeigt. Die Feuerwehrblasmusik Enzersfeld mit Musikern aus Königsbrunn und Enzersfeld spielte auf.
Gedanken aus der Predigt
Unsere menschliche Sprache besteht aus Zeichen – aus hörbaren, sichtbaren und spürbaren. Die Sprache ist ein wunderbares Mittel, um Unsichtbares darzustellen. Wie drücken wir Liebe, Traurigkeit, Hoffnung, Mutlosigkeit, Frieden und Konflikte aus? Wir setzen Zeichen.
Jesaja war ergriffen von der Gegenwart Gottes. Er spürte Gott in seinem Leben. Wie konnte er das anderen mitteilen? Wie konnte er die Hoffnung weitergeben, die Gott schenkt? Er nahm dafür Jerusalem als Zeichen. Damit kann er nicht ein rein menschliches Gebilde meinen. Wie viele mächtige Diktaturen versuchten etwas Neues zu schaffen, um eine Einheit ihrer Untertanen zu bewirken. Sie sind gescheitert, wie das 20. Jahrhundert mit Leid verbunden gezeigt hat. Mächtige Gebäude, große Aufmärsche, wirtschaftliche und politische Konstrukte – alles ist vergangen und viele haben gelitten. Es fehlte ihnen der Bezug zur Wahrheit des Menschen. Diese Wahrheit ist nicht beliebig, sondern in Gott gegründet. Der Mensch kann sich nicht erfinden. Jesaja zeigt uns als Zeichen dafür die Stadt Jerusalem. Weil dort Gott wohnt, ist dort die Quelle unserer Kraft: Reichtum, Trost, Frieden kommen aus der Stadt Gottes, dem himmlischen Jerusalem. Sie ist nicht Chaos, Willkür, Beliebigkeit. Jerusalem ist die Quelle für den Frieden und der Höhepunkt des schönen Lebens. „Siehe, wie einen Strom leite ich den Frieden zu ihr und die Herrlichkeit der Nationen wie einen rauschenden Bach, auf dass ihr trinken könnt.“ Jesaja erinnert sich wohl an seine Mutter, wenn er die Güte beschreibt, die von der Stadt Gottes ausgeht: „auf der Hüfte werdet ihr getragen, auf Knien geschaukelt. Wie einen Mann, den seine Mutter tröstet, so tröste ich euch.“
Das heutige Feuerwehrfest ist genauso ein Zeichen, das mit der Heiligen Messe beginnt: Es zeigt den Zusammenhalt eines Dorfes, vieler Menschen, die sich heute wie während des Jahres für andere einsetzen. Ihr vermittelt die Freude, den Trost, den Frieden, den wir uns nicht selbst geben können. Die guten Gedanken, die Kraft dafür kommt aus der Gnade Gottes. Wir werden heute ein Zeichen segnen, ein Ausdruck unserer menschlichen Sprache: die neue Fahne der Freiwilligen Feuerwehr. Sie drückt die Freude aus, die Menschen haben, wenn sie mit Gottes Hilfe einander beistehen.
Von der Freude des Reiches Gottes wurde konkret spürbar, als Jesus Christus 72 Jünger aussandte, um Menschen körperlich und seelisch zu heilen. Sie machten die Erfahrung, dass sich das eigene Leben durch die Kraft Christi ändern kann. Ich muss nur Ja zu Ihm sagen, der mich schon in der Taufe angenommen hat. Gott schenkt innere Kraft, die sich nach außen zeigt, wenn wir zuversichtlich sind. Die Jünger Christi, als wir, sind keine Zauberer, keine Magier, sondern Menschen, die aus der Gnade Christi heraus handeln können: „Freut euch nicht darüber, dass euch die Geister gehorchen, sondern freut euch darüber, dass eure Namen im Himmel verzeichnet sind!“
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