Was über die Arbeit hinausgeht
Am Gedenktag des heiligen Florian feierten die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren der Orte Enzersfeld, Flandorf, Hagenbrunn, Königsbrunn und Klein-Engersdorf in den Pfarrgemeinden die Heilige Messe. Für Hagenbrunn wurden 8 Kameraden angelobt, für Klein-Engersdorf einer. In den Dienst der Feuerwehr Enzersfeld wurde mit der Segnung ein neues Mannschaftsfahrzeug gestellt.
Gedanken aus der Predigt

Wie läuft üblicherweise ein Bewerbungsgespräch ab? Wer sich um eine Arbeitsstelle bewirbt, präsentiert seine Fähigkeiten im Lebenslauf. Der Arbeitgeber fragt nach der Berufserfahrung und versucht, persönliche Eigenschaften des Kandidaten zu erkennen. Ist er zuverlässig? Kann er durchalten? Arbeitet er im Team?
Im Evangelium hörten wir eine besondere Art des Bewerbungsgesprächs. Eigentlich ist es ein Anstellungsgespräch. Der Arbeitgeber wirbt um den Kandidaten. Jesus Christus spricht mit Petrus, den Er schon gut kennt. Drei Jahre hatten sie gemeinsam mit den anderen Aposteln verbracht.
Aber jetzt war etwas ganz anders. Christus war auferstanden. Dieses Faktum ändert alles. Die Auferstehung ist ein Ereignis, das eine ganz neue Situation schafft. Das gilt nicht nur für die Apostel, sondern für alle Menschen.
Es gibt eine klare Zusage Gottes: Das ewige Leben ist nicht nur eine jahrtausendealte Ahnung der Menschheit. Es gibt wirklich das Leben nach dem Tod. Der Mensch vergeht nicht, löst sich nicht auf, sondern er lebt in einer neuen Weise weiter. Er bleibt eine Persönlichkeit.
Petrus und den anderen Apostel war es noch nicht zur Gänze bewusst, was das bedeutet. In ihnen merkt man noch die Enttäuschung, dass Jesus am Kreuz gestorben ist.
Christus schickt sie zuerst zum Fischen, das für sie erfolglos abgelaufen ist. Sie zeigen, was sie gelernt haben. Die Apostel sind keine Faulenzer, sie sind tüchtige Arbeiter in ihrem Gebiet, dem Fischfang. Auf das Wort Christi hin fangen sie so viel, wie noch nie. Ihre Netze drohen zu zerreißen.
Der künftige Arbeitgeber bereitet ihnen ein Frühstück. Und er stellt eine Frage, die ein Arbeitgeber nie stellen würde: Petrus, liebst du Mich?
Wir erkennen, das ist keine Anstellungsgespräch. Im Dienst Gottes zu stehen ist mehr als ein Arbeitsverhältnis, das geschlossen und aufgelöst wird. Man geht nicht in Pension. Mit Gott zu leben durchzieht das ganze Leben. Die Taufe prägt den Menschen für immer, macht ihn zum Kind Gottes.
Das Bestimmende ist nicht „Was verdiene ich? Welche Macht habe ich? Was darf ich tun?“, sondern „Liebe ich Gott?“ Deshalb gibt Jesus Christus Petrus den Auftrag, für Ihn zu wirken: „Weide meine Schafe.“ Es ist auch keine Überforderung für Petrus, weil er weiß, dass Gott durch Ihn wirkt.
Christus ist mehr als ein sterblicher Arbeitgeber. Er ist der auferstandene Herr. So stehen auch wir im Dienst Gottes – jeder auf seine Weise, mehrfach. Dazu gehört ganz wesentlich der Dienst am Anderen, wie es Christus vorgelebt hat. Die Feuerwehr ist ein Dienst am Anderen, der in Gemeinschaft ausgeführt wird. Der Patron, der Hl. Florian hat es vorgelebt, wie er sich für die anderen Christen eingesetzt hat, die in Lorch, dem heutigen Oberösterreich, hingerichtet werden sollten.
Dieser Dienst schenkt Freude. Man spürt den Erfolg und die Dankbarkeit, wie die Apostel, als sie unerwartet viele Fische gefangen hatten. Die Kraft dahinter kommt von Jesus Christus, der sogar den Tod überwunden und uns die Auferstehung geschenkt hat. Amen.
