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Was ist das "Christkind"?


Gerade um Weihnachten werden Bräuche gepflegt, deren Ursprung weit zurück liegt. Besonders beliebt ist das Beschenken der Kinder. Man sagt: „Das Christkind bringt die Geschenke.“ 

Manche führen diesen Brauch auf das 16. Jh. zurück. Damals wollten einige Christen, unter ihnen der Reformator Martin Luther, alte katholische Bräuche abschaffen. Ihrer Ansicht nach waren sie nicht mit dem Glauben an Christus, den einen Gott vereinbar, weil sie zu sehr die Heiligen in den Vordergrund stellten. Man suchte einen Ersatz für den Hl. Nikolaus, der am 6. Dezember Geschenke brachte, so wie er die armen Mädchen in seiner Bischofsstadt Myra beschenkte und aus der Armut befreite. 

So griff man auf eine ältere Tradition zurück: Das Christkind ist der Gabenbringer, der Leben schenkt. Deshalb verschenkte man schon im Mittelalter zu Neujahr gerne Bilder vom Christuskind – so wie auf dem Stich von Albrecht Dürer aus dem 15. Jh.: Christus bringt den Segen für das Neue Jahr. Er ist der Segen. „Alles ist durch das Wort geworden und ohne es wurde nichts, was geworden ist. In ihm war Leben und das Leben war das Licht der Menschen.“ (Joh 1,3-4) Der Gottessohn ist das Wort Gottes. Durch Ihn wissen wir von Gott, weil Er selbst Wort und Gott ist. Er ist Sein eigener Bote. Jesus erzählt von sich selbst. Deshalb sind die Evangelien in jeder Hl. Messe so bedeutend. 

Einen weiteren Brauch gab es schon Mittelalter, lange vor der Reformation. In Frauenklöstern aber auch in den Pfarren wickelte man das Christkind und wiegte es in der Krippe. Dazu wurden Wiegenlieder gesungen und Gebete gesprochen. Man baute keine Krippenhäuser. Maria und Joseph waren nicht dargestellt. 

Allein das Jesuskind steht im Mittelpunkt, weil es so schwach und lieblich und gleichzeitig allmächtig und herrlich ist. Das berührt die menschliche Seele zutiefst. Es macht Gott so unmittelbar nahe für jeden Menschen. Deshalb hatten die Menschen Figuren des Jesuskindes in ihren Häusern und die Nonnen in ihren Klosterzellen. Auch heute gibt es diese Tradition, wenn das Jesuskind in feine Klosterarbeit gefasst wird und einen besonderen Platz zu Hause bekommt. 

Diese liebliche Tradition vermittelt eine Innerlichkeit, die unserer verletzlichen Seele entspricht. Bei Christus ist jeder zu Hause. Aus Seiner Fülle empfangen wir „Gnade über Gnade“, so schreibt Johannes im Rückblick, aus seiner Erfahrung mit Christus.

Wie war mein Jahr? Wo habe ich Gottes Gegenwart gespürt? Wo habe ich mich nach Ihm gesehnt? Wo habe ich Ihn vermisst? Wo bin ich Ihm begegnet?

Die vielen äußeren Ereignisse verstellen nicht den Blick auf das eigentliche Ziel, das Gott mit uns Menschen verbindet: uns zu erlösen und die Freude Seiner Gemeinschaft zu schenken. Amen.

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