Feuerwehrfest in Königsbrunn
Im Dorfhaus Königsbrunn feierte am 7. Juli 2024 die Pfarrgemeinde auf Einladung der Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Königsbrunn die Sonntagsmesse. Die Hl. Messe steht in zeitlichem Zusammenhang mit dem Fest der Kirchenpatronin von Königsbrunn, der Hl. Maria Magdalena, und wurde musikalische von der Musikschule begleitet. Interessanterweise thematisierten die Lesungen aus der Heiligen Schrift gerade an diesem Tag Grenzerfahrungen, wo doch die Feuerwehren den Menschen dann beistehen, wenn sie in Gefahr sind.
Gedanken aus der Predigt
Wer sich für eine Gemeinschaft einsetzt, wird Freude empfinden und Erfolge spüren. Jeder einzelne baut auf, stärkt, egal wo er wirkt. Die einfachsten Tätigkeiten haben ihren Wert, weil alles zusammen erst die Gemeinschaft ergibt. Was wäre ein Fahrzeug ohne Scheinwerfer, ohne Lenkrad? Das bemerkt man nach außen hin. Was wäre dasselbe Fahrzeug ohne Einspritzventil oder Wasserpumpe für die Kühlung? Nach außen sieht man diese Details nicht, aber ohne sie gibt es nur Stillstand und im schlimmsten Fall einen Motorschaden. Jeder hat seine Bedeutung in einer Gemeinschaft.
Gleichzeitig ist gemeinsames Wirken eine Grenzerfahrung. Jeder erlebt seine eigene Grenzen und die der Gruppe von klein auf. Das Spielen der Kinder, die Erziehung in der Familie, das Hineinwachsen in eine Schulklasse bedeutet, sich mit damit zu beschäftigen: Leben bedeutet Entfaltung und Einschränkung zugleich.
Das Evangelium berichtet von den Wundern Jesu Christi. Erst letzten Sonntag haben wir von der Heilung der Frau und der Totenerweckung des Mädchens gehört, die Christus in Galiläa bewirkt hat. Er war in Seiner Heimatregion im Norden Israels. Dort verkündete Er das Reich Gottes zuerst. Viele waren begeistert. Seine Worte berührten die Menschen. Sie spürten, dass Er weise und mit Vollmacht sprach. Bei Ihm merkte man sofort, dass es keine leeren Worte waren, keine Scheinwelt, die Er errichtete, um sich selbst darzustellen. Auch die Bewohner seiner Heimatgemeinde Nazareth waren sich dessen bewusst: Weisheit und Wunder. Sie waren beeindruckt. Viele kamen zusammen, um ihn zu hören. Aber im selben Moment verbreitet sich ein Gefühl des Unwohlseins. Wieso Er und nicht ich? Wer ist Jesus mehr als ich? Sie kannten doch Seine Familie, seine Halbgeschwister, Cousins, Cousinen, Seine Mutter, Seinen Ziehvater, den Zimmermann, den sie für Seinen Vater hielten. Seine engsten Bekannten lehnten Jesus ab, den, mit dem sie in der Kindheit gespielt, gefeiert, gelernt hatten. „Nirgends hat ein Prophet so wenig Ansehen wie in seiner Heimat“, stellt Christus fest, „nirgends wie bei seinen Verwandten und in seiner Familie.“ (Mk 6,4) Wie ernüchternd ist diese Erfahrung für diejenigen, die Christus begleiteten. Jesus kennt die Herzen der Menschen. Das ist die erste Grenzerfahrung, die uns die Bibel heute bringt.: die der Gemeinschaft.
Die andere ist die persönliche, die nicht weniger beunruhigend ist. Der heilige Paulus schreibt sehr persönlich in seinem Brief an die Korinther, dass er Gott erfahren hatte, nicht nur auf dem Weg nach Damaskus, als er die Stimme Christi in einer Vision gehört hatte, sondern auch später im Laufe seines Wirkens als Apostel. Gottes Nähe zu spüren und von ihm Einsicht zu erlangen ist eine wunderbare Erfahrung. Paulus bekennt im gleichen Atemzug, dass er innerlich mit sich selbst ringt: „Mir wurde ein Stachel ins Fleisch gestoßen: ein Bote Satans, der mich mit Fäusten schlagen soll, damit ich mich nicht überhebe.“ (2 Kor 12,7) Sich selbst zu kennen ist eine besondere Gabe der Demut, der Bescheidenheit.
Wie kann man mit diesen Grenzerfahrungen umgehen – den gemeinschaftlichen und den persönlichen? Welchen Rat geben uns die Schriften der Bibel?
Gott sendet Seinen Geist in den Menschen, der sich ehrlich bemüht. Gott wohnt selbst im Menschen, der zu Ihm betet. Der Prophet Ezechiel hatte seine schwierige Aufgabe, wie wir in der ersten Lesung gehört haben. Er kämpfte mit der Ablehnung der Menschen, die das Wort Gottes nicht hören wollten. Aber er spürte, dass Gott selbst, der Heilige Geist in ihm wohnt: „Der Geist kam in mich und stellte mich auf die Füße.“ (Ez 2,2) Man spürt in sich eine innere Kraft, die von oben kommt, wenn man das Gute tut. Diese Freude schenkt uns Gott, damit wir den guten Weg weitergehen. Er gibt uns Gefährten, die uns aufrichten und ermutigen. Er zeigt uns Menschen, die wir mit unserem Beistand stärken können.
Jesus Christus gab nicht auf, Er ging den Weg bis ans Ende und brachte uns das Ewige Leben. In dieser Hoffnung danken wir den Kameraden für ihren wichtigen Dienst und allen, die sich für das Wohlergehen unserer menschlichen Gemeinschaft einsetzen. Gott schenkt uns Seine Gnade, Seine Kraft. Amen
Fotos: Gerhard Unterleithner