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02.04.2020

AIDS-Hilfezentrum in Südafrika


Aus dem aktuellen Spendenaufruf des bayrischen Benediktinerpaters Gerhard Lagleder, der in Südafrika ein Zentrum für die Behandlung von Aids-Kranken und die Versorgung von Waisen führt. www.bbg.org.za

Lieber P. Sebastian!

Mit einem Zulu-Kunstwerk des Künstlers Joel Mbuyisa, sende ich Ihnen einen herzlichen vor-österlichen Gruß.
Es zeigt die Gottesmutter als Pieta, die den vom Kreuz abgenommenen Leichnam ihres Sohnes Jesus umarmt.
Ihr Herz ist angesichts der Macht des Todes gebrochen.
Sie liegt darnieder, erstarrt und regungslos wie ihr totes Kind.
So ähnlich mag es jetzt vielen ergehen angesichts der Corona-Krise, die momentan die ganze Welt in Angst und Schrecken versetzt und unsagbares Leid und viele Todesfälle verursacht.

Auch bei uns hat das Corona Virus vielem einen Strich durch die Rechnung gemacht:

·         Unser/e freiwillige/n Helfer/in Maresi und Wolfgang aus Europa haben uns am 16. März 2020 fluchtartig verlassen, um gerade noch rechtzeitig vor der Schließung der Grenzen nach Deutschland bzw. Tschechien zurückkehren zu können. Unser Freiwilligendienst für Ausländer ist bis auf Weiteres suspendiert.

·         Der Malteserorden hat das Kommunikatoren-Forum in Rom (20.-22. März 2020) und die Hospitaliers-Konferenz in Wien (25.-29. März 2020) abgesagt und ich musste alle geplanten Spendenwerbungstermine in Wien zwischen den beiden Konferenzen absagen und zu Hause bleiben.
Dasselbe gilt für eine zurückgezogene Vortragseinladung des Italienischen Generalkonsulats nach Kapstadt am 6. und 7. April 2020.

·         Leider musste ich auch meinen geplanten Europaaufenthalt zwischen 20. April und 26. Juni 2020 auf unbestimmte Zeit verschieben.
Ob eine Spendenwerbungstour nach Europa ab Juli 2020 wieder möglich und erfolgversprechend ist, erscheint momentan fraglich, aber ich kann das derzeit einfach noch nicht abschätzen.
Sonst hoffte ich immer von Pfarreien, Vereinen, Gruppen, Schulen, Clubs u.v.m. zu möglichst erfolgversprechenden Terminen (Gottesdienste, Vorträge etc.) eingeladen zu werden und war immer dankbar, wenn mir solche Einladungen vermittelt wurden.
Mein Terminplan ist online bei http://lagleder.net/2020.htm einsehbar.

·         Die Südafrikanische Post hat den gesamten Postverkehr eingestellt.
Deshalb können wir weder Brief- noch Paketpost empfangen oder versenden.

·         Alle Schulen sind geschlossen, so auch unser eigener Kindergarten.
Die Kinder unseres Kinderheims bleiben deshalb zu Hause im Kinderheim und müssen nun auch in der Zeit, wo sie sonst in der Schule wären, sinnvoll beschäftigt werden.

Wir fürchten aber, dass uns in Südafrika ein enormes Desaster bevorsteht:

·         N-tv.de schrieb am 21. März 2020: „Südafrika ist das Epizentrum der nun täglich wachsenden Coronavirus-Verbreitung in Afrika. … Gesundheitsminister Mkhizes ehrliche Prognose für die 59 Millionen Einwohner Nation: ‚60 bis 70 Prozent der Südafrikaner werden sich mit Covid-19 infizieren‘".

·         Spiegel.de schrieb am 22. März 2020: „Am Dienstag präsentierte das South African Center for Epidemiological Modelling and Analysis Hochrechnungen, die besagen, dass 87.900 bis 351.000 Menschen allein in Südafrika sterben könnten.“

Unser Care Zentrum ist voll mit immungeschwächten Patienten und geriatrischen Pflegebedürftigen und in unserem Kinderheim sind auch einige Kinder mit Vorerkrankungen, aufgrund derer sie als besonders gefährdet einzustufen sind.
Falls das Virus bei uns ankommt – und das wird wohl trotz bereits jetzt praktizierter stringenter Vorbeugungsmaßnahmen unvermeidlich sein – könnte das bedeuten,

·         dass viele unserer Patienten schwer erkranken und entsprechend behandlungsbedürftig werden.
Ob wir sie dann einfach in das ohnehin überlastete Kreiskrankenhaus überweisen können, ist fraglich.

·         dass unsere freiwilligen Helfer/innen und wohl auch einige unserer hauptamtlichen Fachkräfte aus Angst vor Ansteckung wegbleiben.

·         dass die allgemeine Spendenbereitschaft aufgrund der weltweiten Corona-Pandemie und anderer Katastrophen und Notlagen so sehr ausgelaugt ist, dass für unsere Hilfstätigkeit relativ wenig an Spenden übrigbliebe.

Umso mehr muss ich in diesem Jahr auf diesem elektronischen Wege um Ihre weitere Unterstützung meiner Missionsarbeit betteln.

Wir brauchen dringend Hilfe, damit wir jetzt noch rechtzeitig die finanziellen Ressourcen bilden können, um für die enormen finanziellen Belastungen, die aufgrund Corona auf uns zukommen werden, gewappnet zu sein.

Besonders dankbar sind wir für nicht zweckgebundene Spenden, die wir dann eben genau dort einsetzen können wo die Not momentan am größten ist.

Wir müssen unsere gesamte Hilfstätigkeit ausschließlich durch Zuschüsse und Spenden finanzieren.

Die Dienste unserer Organisation und ihrer Mitglieder haben ihren Mittelpunkt im "Blessed Gérard's Care-Zentrum". Dort betreiben wir vielfältige einander ergänzende karitative Projekte und Programme:

o    Gesundheitspflege Projekte: AIDS-Hilfe, Hospiz, Krankenhilfsfonds

o    Kinderpflege Projekte: Kindergarten, Kinderheim, Hungerhilfe, Stipendien-Fonds

o    Nothilfe und Soziale Projekte: Nothilfe-Fonds, Erste Hilfe- und Notdienst, Katastrophenhilfe

Abgesehen von den auf uns aufgrund Corona zukommenden Sonderausgaben plagen uns momentan auch weitere finanzielle Sorgen:

·         Das Ultraschallgerät des Hospizes muss ersetzt werden (Kostenvoranschlag: 12.000,-- €)

·         Die Klima- und Luftaustausch-Anlage in zwei unserer großen Krankenzimmer im Hospiz muss ersetzt werden (Kostenvoranschlag: 7.500,-- €)

·         Immer wieder müssen wir von der Regierung nicht lieferbare AIDS-Medikamente selber zukaufen. (Pufferbudget: 6.000,-- €)

·         Das Klettergerüst unseres Kindergartens muss ersetzt werden. (Kostenvoranschlag: 2.000,-- €)

·         Als Gesundheitseinrichtung sollten wir einen Defibrillator haben (Kostenvoranschlag: 1.000,-- €)

·         Das Hospiz würde gern ein EKG Gerät anschaffen (Kostenvoranschlag: 650,-- €)

·         Das Hospiz muss den Sauerstoff-Konzentrator ersetzen (Kostenvoranschlag: 460,-- €)

·         Das Hospiz würde gern einen Notfall-Wagen anschaffen (Kostenvoranschlag: 460,-- €)

·         Das Hospiz braucht vier neue Blutdruckmessgeräte (Kostenvoranschlag: 4 x 100,-- €)

·         Noch sind es rein vorbeugende Maßnahmen zur Verhinderung einer möglichen Corona-Infektion, die finanzielle Mehrkosten erfordern.
Dies ist besonders notwendig, da wir – wie schon weiter oben gesagt – sowohl im Kinderheim, aber mehr noch im Hospiz, besonders gefährdete (immungeschwächte) Patienten behandeln und betreuen.
Aufgeblähte Preise für Flüssigseife, Papierhandtücher, Desinfektionsmittel, Schutzkleidung und Atemschutzmasken und Herumsuchen von Geschäft zu Geschäft, wo Lebensmittel und Haushaltswaren noch nicht durch Hamsterkäufe ausverkauft sind, machen uns das Leben schwer.

Der „Tätigkeitsbericht 2019“ der Brotherhood of Blessed Gerard ist bereits online veröffentlicht bei: http://www.bsg.org.za/aktuelles.html.
Viel Freude beim Lesen!

Natürlich bin ich allen, die unsere Arbeit bislang unterstützt haben, sehr zu Dank verpflichtet.
So bitte ich Sie auch weiterhin um Ihre Hilfe: www.bsg.org.za/so-koennen-sie-helfen.html

In Deutschland rufen momentan viele im Gesundheitssektor tätigen auf: „Wir bleiben für Euch da. Bleibt Ihr für uns zu Hause!“ Auch wir bleiben da für alle, die uns im Blessed Gérard’s Care Centre anvertraut sind. Bleibt Ihr uns von zu Hause verbunden im Gebet und in der Unterstützung derer, die sich selbst nicht helfen können.

Ich möchte aber auch an dieser Stelle all unseren von der Corona Krise betroffenen Mitgliedern, Wohltätern und Freunden versichern, dass wir fest mit ihnen bei der täglichen Hl. Messe (werktags um 7³° Uhr und sonntags um 9³° Uhr in der Blessed Gérard’s Kirche) und der täglichen Eucharistischen Anbetung (um 19°° Uhr in der Blessed Gérard’s Kapelle) im Gebet verbunden sind. Besonders beten wir dabei für die am meisten Betroffenen unter den Adressaten dieses Schreibens. Wir möchten aber auch ums Gebet für die uns Anvertrauten und für uns selbst bitten.

Ich wünsche Ihnen, lieber Pater Sebastian, von Herzen eine gesegnete Fasten- und Osterzeit und bleibe mit freundlichen Grüßen

Ihr

P. Gerhard Lagleder OSB

Brotherhood of Blessed Gerard | P O Box 440 | Mandeni 4490 | South Africa
Telefon +27 82 492 4043 und +49 151 1082 1467
Telefax +27 86 693 8940 | father@bbg.org.za | www.bbg.org.za
WhatsApp: https://wa.me/4915110821467 




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