Startseite » > Enzersfeld » Kirchen und Kapellen » 

Die Geschichte der Pfarrkirche "Maria Geburt"

  • fileadmin/Backend-User/Bilder/Enzersfeld/Kirche_Enzersfeld_Geschichte/Freilegung_2016-2.JPG target="blank"

Am Enzersfelder Kirchenplatz stand ursprünglich eine kleine Kapelle.
Im Jahr 1681 wurde an dieser Stelle eine neue Barockkirche errichtet.

Anfang des 20. Jahrhunderts konnte diese Kirche die Zahl der Gläubigen aus Enzersfeld und Königsbrunn nicht mehr fassen, daher wurde am 22. Juni 1908 mit dem Bau der neuen Kirche begonnen.

Zunächst musste der an der Ostseite der Kirche befindliche Turm abgetragen werden. Um auch während der Bauphase Gottesdienste feiern zu können, blieb das restliche Kirchengebäude noch stehen, während ringsum die neue Kirche errichtet wurde.

Der erste Spatenstich für den Neubau erfolgte am 4. Juli 1908 durch den damaligen Pfarrer P. Gotthard Ableidinger OSB. Am 12. August 1908 wurde die erste Ziegelauflage auf das Betonfundament gelegt, am 12. Oktober 1908 wurde mit dem Bau des Dachstuhls und am 3. November 1908 mit dem Auflegen der Dachziegel begonnen. Erst nach Abschluss der Bauarbeiten wurde die alte Kirche abgetragen. Mit den Ziegeln wurde dann die Pfarrhofmauer gebaut.

Unter der Leitung der Architekten und Baumeister Richard Jordan und Josef Schmalzhofer wurde die Pfarrkirche in der für die Jahrhundertwende charakteristischen Kunstrichtung des Jugendstils erbaut.
(Siehe auch Beschreibung auf Wikipedia).

Das von Maria Schöffmann gemalte Hochaltarbild, das die Geburt Mariens darstellt, ist dem Altarbild der Kirche Maria Geburt am Rennweg nachempfunden.

Der Hochaltar der alten Barockkirche fand seinen Platz als Marienaltar an der Nordseite der Kirche, das Altarbild zeigt "Maria Geburt" und stammt vom Maler Hemmerlein aus dem Jahre 1853.

Am 25. Mai 1909 wurden 4 Glocken auf den Turm aufgezogen, leider wurden diese im 1. Weltkrieg wieder eingezogen. Im Jahre 1936 wurden abermals 4 Glocken mit Hilfe von großzügigen Spenden angeschafft. Diese wurden im 2. Weltkrieg (Anfang 1942) abermals eingezogen. In der glockenlosen Zeit danach wurden die Stunden auf einer alten LKW-Felge geschlagen, die zur Erinnerung noch heute im Turm hängt. Nach dem 2. Weltkrieg konnten nur 3 Glocken (150, 250 und 650 kg) wieder errichtet werden, die Neuherstellung der größten Glocke (1090 kg) konnte leider bis heute nicht realisiert werden.

Am 5. September 1909 wurde die neu erbaute Kirche feierlich eingeweiht.

Innenrenovierung der Pfarrkirche im Jahre 2016

Im Jahre 1959 wurde die Kirche erstmals renoviert.
Bei diesen Arbeiten ging es vordringlich um die Ausbesserung von Schäden aus dem 2. Weltkrieg.

Auf die künstlerische Gestaltung wurde nicht so viel Wert gelegt, zumal es der damalige Trend war, Kirchenräume möglichst schlicht und einfach zu gestalten.
Deshalb wurde vieles übermalt, nur wenige Zierbänder blieben erhalten.

Weitere 50 Jahre danach wurde die Notwendigkeit einer Innenrenovierung immer deutlicher erkennbar.

Da die Kirche unter Denkmalschutz steht, konnten Renovierungsarbeiten nur unter der Auflage einer Erhaltung bzw. Wiederherstellung des ursprünglichen Zustandes durchgeführt werden.

Ein ganzes Team von Fachleuten musste zunächst feststellen, welche Schätze unter dem Anstrich von 1959 verborgen waren.

Die Vielfalt der Schmuckelemente überraschte selbst die Experten: Die vielfarbigen Farbbänder, die Schnecken, Paradiesblumen und Sterne, die Fassung der Gewölbe in Altrosa und Hellblau.
Hinter der Wandfarbe trat die ursprüngliche künstlerische Gestaltung zutage.

Bereits im Jahr 2015 wurde gemeinsam mit dem Bauamt der Erzdiözese Wien und dem Bundesdenkmalamt mit den Planungsarbeiten begonnen.

Im April 2016 begannen ehrenamtliche Mitarbeiter der Pfarre mit dem Verlegen elektrischer Leitungen in den vom Kirchenraum nicht einsehbaren Räumlichkeiten (Empore, Sakristei, Stiegenaufgänge, Dachboden).

Am Sonntag, dem 29. Mai 2016 wurde vormittags noch eine Festmesse mit Firmspendung gefeiert und noch am selben Tag wurde die Kirche zur Gänze ausgeräumt. In den folgenden 3 Monaten wurden Sonntagsmessen in einem Zelt im Pfarrhof und Vorabendmessen in der Filialkirche in Königsbrunn gefeiert.

In der Kirche wurde zunächst ein Baugerüst in 4 Etagen aufgestellt.

Danach konnte durch das Freilegen einiger Stellen festgestellt werden, welche Schmuckelemente des Jugendstils zu restaurieren waren.

Dann wurden Wände und Deckengewölbe grundiert, im Anschluss wurden die Schmuckbänder, Sterne, Schnecken, Blumen und Ornamente mittels Schablonen aufgetragen.

Parallel dazu erfolgte die Restaurierung der Altäre, Statuen und Bilder.

Die Kreuzwegstationen aus Kalkstein wurden restauratorisch gereinigt.

Der Kronleuchter und die Luster wurden neu verkabelt, gereinigt und mit einem Oberflächenschutz versehen.

Beim barocken Marienaltar wurde wieder das Taufbecken aus der alten, 1681 erbauten Kirche aufgestellt.

An der Kanzel wurde die nachträglich angebaute Stiege entfernt und der Ursprungszustand wieder hergestellt.

Durch ein völlig neues Beleuchtungssystem mit Strahlern, Deckenflutern und Pendelleuchten mit digitaler Steuerung kommt die Schönheit des restaurierten Kirchenraumes zu besonderer Geltung.

Am Sonntag, dem 4. September 2016 konnte die Kirche mit einer Festmesse zum Patrozinium wieder ihrer Bestimmung übergeben werden.

Seite drucken

www.pfarre-enzersfeld.at

Youtube-Kanal der Pfarren Enzersfeld und Klein-Engersdorf
Lade Daten ...
Lade Daten ...

Beichten

Stammersdorf: Jeden Freitag 18.00 (Pfarrer Georg Papp)

Enzersfeld: Jeden Samstag nach der Abendmesse (P. Sebastian)

Wer hat heute Namenstag?

heilige.de
heiligenlexikon.de