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Die Pfarrkirche Enzersfeld "Maria Geburt"

Die Pfarrkirche von Enzersfeld ist dem Patrozinium "Maria Geburt" geweiht und stammt aus dem Jahre 1909.

Da sich der Vorgängerbau aus dem Jahre 1681 durch die gestiegene Bevölkerungszahl als viel zu klein erwies, entschloss man sich im Jahre 1908 zu einem wesentlich größeren Neubau.

Das von weitem unübersehbare 41 m hohe Gebäude erinnert an romanische Kirchen, das besonders hohe, steile Dach über dem Hauptschiff zieht den Blick zum Himmel.

Die Kreuzigungsgruppe

Die Kreuzigungsgruppe an der Ostseite der Kirche erinnert an den Tod unseres Erlösers Jesus Christus.

Neben dem Kreuz stehen seine Mutter Maria, Maria Magdalena und der Apostel Johannes.

Die Kreuzigungsgruppe wurde um 1720 erbaut und 2015 renoviert.

Die Statuen über dem Hauptportal

Über dem Hauptportal befinden sich die Statuen des Hl. Benedikt,
der Hl. Maria und des Hl. Leopold.

Der Innenraum

Im Inneren erlebt man die Weite des heiligen Raumes durch das überaus weite Tonnengewölbe über dem Hauptschiff, die doppelten Querschiffe sind durch Pfeilerarkaden seitenschiffartig miteinander verbunden.

Der Hochaltar

Das Hochaltarbild "Maria Geburt" wurde von Maria Schöffmann 1909 angefertigt. Als Vorlage diente das Altarbild der Klosterkirche "Maria Geburt" der Salvatorianerinnen am Rennweg in Wien.

Der Marienaltar

Viele wertvolle Einrichtungen stammen noch aus der Vorgängerkirche.

Der barocke Marienaltar stammt aus dem 18. Jahrhundert und war einst der Hochaltar der alten Kirche.

Das Altarbild von der Geburt Mariens wurde vom Maler Hemmerlein im Jahre 1853 gemalt und wird von den Statuen der Pestpatrone des Hl. Sebastian und des Hl. Rochus flankiert.

Die Seitenaltäre

Die Seitenaltäre mit ihren dreiachsigen Nischenaufbauten sind dem Heiligsten Herzen Jesu und dem Heiligen Josef geweiht.

Die Wandbilder

Die beiden Wandbilder "Herz Jesu" und "Herz Mariens" wurden von Josef Kastner im Jahre 1873 gemalt, in der Vorgängerkirche waren sie die Altarbilder der Seitenaltäre.

Das Kreuz

Das Kreuz wurde ebenfalls aus Vorgängerkirche übernommen und stammt aus dem 18. Jahrhundert.

Die Kreuzwegstationen

Die Kreuzwegstationen aus Kalkstein wurden 1909 vom Bildhauer Ludwig Schadler angefertigt.

Johann Baptist Stöger

In diesem Taufbecken wurde 1810 Johann Baptist Stöger getauft.

Der am 4. Oktober 1810 in Enzersfeld geborene Johann Stöger trat am 1. Januar 1836 in das Kloster "Maria am Gestade" der Kongregation der Redemptoristen ein.

Am 18. März 1840 legte er in Eggenburg die heiligen Gelübde ab, wo er nach einem heiligmäßigen Leben der Arbeit, des Gebetes und vor allem der Leiden am 3. November 1883 starb.

Am 30. Oktober 1900 wurde Bruder Baptist Stöger in einem Ehrengrab in der Klosterkirche Eggenburg beigesetzt.

Schon zu seinen Lebzeiten wurde er als vorbildlich und geistlicher Meister der Verbindung von Gebet und Arbeit angesehen und seine Askese und konsequente "Abtötung" gerühmt.
"Ora et labora" - "Bete und arbeite" sind die wenigen Worte, auf die Johann Baptist Stögers Leben sich aufbauen lässt.

1915 wurde der Seligsprechungsprozeß in Rom eingeleitet.

Die Orgel

Die im Jahre 1909 von der Wiener Orgelbaufirma Johann M. Kauffmann erbaute Orgel verfügt über 12 Register, 612 Pfeifen, 2 Manuale und Pedal, mechanische Traktur und Kegelladen.

Die Geschichte der Pfarrkirche "Maria Geburt"

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Am Enzersfelder Kirchenplatz stand ursprünglich eine kleine Kapelle.
Im Jahr 1681 wurde an dieser Stelle eine neue Barockkirche errichtet.

Anfang des 20. Jahrhunderts konnte diese Kirche die Zahl der Gläubigen aus Enzersfeld und Königsbrunn nicht mehr fassen, daher wurde am 22. Juni 1908 mit dem Bau der neuen Kirche begonnen.

Zunächst musste der an der Ostseite der Kirche befindliche Turm abgetragen werden. Um auch während der Bauphase Gottesdienste feiern zu können, blieb das restliche Kirchengebäude noch stehen, während ringsum die neue Kirche errichtet wurde.

Der erste Spatenstich für den Neubau erfolgte am 4. Juli 1908 durch den damaligen Pfarrer P. Gotthard Ableidinger OSB. Am 12. August 1908 wurde die erste Ziegelauflage auf das Betonfundament gelegt, am 12. Oktober 1908 wurde mit dem Bau des Dachstuhls und am 3. November 1908 mit dem Auflegen der Dachziegel begonnen. Erst nach Abschluss der Bauarbeiten wurde die alte Kirche abgetragen. Mit den Ziegeln wurde dann die Pfarrhofmauer gebaut.

Unter der Leitung der Architekten und Baumeister Richard Jordan und Josef Schmalzhofer wurde die Pfarrkirche in der für die Jahrhundertwende charakteristischen Kunstrichtung des Jugendstils erbaut.
(Siehe auch Beschreibung auf Wikipedia).

Das von Maria Schöffmann gemalte Hochaltarbild, das die Geburt Mariens darstellt, ist dem Altarbild der Kirche Maria Geburt am Rennweg nachempfunden.

Der Hochaltar der alten Barockkirche fand seinen Platz als Marienaltar an der Nordseite der Kirche, das Altarbild zeigt "Maria Geburt" und stammt vom Maler Hemmerlein aus dem Jahre 1853.

Am 25. Mai 1909 wurden 4 Glocken auf den Turm aufgezogen, leider wurden diese im 1. Weltkrieg wieder eingezogen. Im Jahre 1936 wurden abermals 4 Glocken mit Hilfe von großzügigen Spenden angeschafft. Diese wurden im 2. Weltkrieg (Anfang 1942) abermals eingezogen. In der glockenlosen Zeit danach wurden die Stunden auf einer alten LKW-Felge geschlagen, die zur Erinnerung noch heute im Turm hängt. Nach dem 2. Weltkrieg konnten nur 3 Glocken (150, 250 und 650 kg) wieder errichtet werden, die Neuherstellung der größten Glocke (1090 kg) konnte leider bis heute nicht realisiert werden.

Am 5. September 1909 wurde die neu erbaute Kirche feierlich eingeweiht.

Innenrenovierung der Pfarrkirche im Jahre 2016

Im Jahre 1959 wurde die Kirche erstmals renoviert.
Bei diesen Arbeiten ging es vordringlich um die Ausbesserung von Schäden aus dem 2. Weltkrieg.

Auf die künstlerische Gestaltung wurde nicht so viel Wert gelegt, zumal es der damalige Trend war, Kirchenräume möglichst schlicht und einfach zu gestalten.
Deshalb wurde vieles übermalt, nur wenige Zierbänder blieben erhalten.

Weitere 50 Jahre danach wurde die Notwendigkeit einer Innenrenovierung immer deutlicher erkennbar.

Da die Kirche unter Denkmalschutz steht, konnten Renovierungsarbeiten nur unter der Auflage einer Erhaltung bzw. Wiederherstellung des ursprünglichen Zustandes durchgeführt werden.

Ein ganzes Team von Fachleuten musste zunächst feststellen, welche Schätze unter dem Anstrich von 1959 verborgen waren.

Die Vielfalt der Schmuckelemente überraschte selbst die Experten: Die vielfarbigen Farbbänder, die Schnecken, Paradiesblumen und Sterne, die Fassung der Gewölbe in Altrosa und Hellblau.
Hinter der Wandfarbe trat die ursprüngliche künstlerische Gestaltung zutage.

Bereits im Jahr 2015 wurde gemeinsam mit dem Bauamt der Erzdiözese Wien und dem Bundesdenkmalamt mit den Planungsarbeiten begonnen.

Im April 2016 begannen ehrenamtliche Mitarbeiter der Pfarre mit dem Verlegen elektrischer Leitungen in den vom Kirchenraum nicht einsehbaren Räumlichkeiten (Empore, Sakristei, Stiegenaufgänge, Dachboden).

Am Sonntag, dem 29. Mai 2016 wurde vormittags noch eine Festmesse mit Firmspendung gefeiert und noch am selben Tag wurde die Kirche zur Gänze ausgeräumt. In den folgenden 3 Monaten wurden Sonntagsmessen in einem Zelt im Pfarrhof und Vorabendmessen in der Filialkirche in Königsbrunn gefeiert.

In der Kirche wurde zunächst ein Baugerüst in 4 Etagen aufgestellt.

Danach konnte durch das Freilegen einiger Stellen festgestellt werden, welche Schmuckelemente des Jugendstils zu restaurieren waren.

Dann wurden Wände und Deckengewölbe grundiert, im Anschluss wurden die Schmuckbänder, Sterne, Schnecken, Blumen und Ornamente mittels Schablonen aufgetragen.

Parallel dazu erfolgte die Restaurierung der Altäre, Statuen und Bilder.

Die Kreuzwegstationen aus Kalkstein wurden restauratorisch gereinigt.

Der Kronleuchter und die Luster wurden neu verkabelt, gereinigt und mit einem Oberflächenschutz versehen.

Beim barocken Marienaltar wurde wieder das Taufbecken aus der alten, 1681 erbauten Kirche aufgestellt.

An der Kanzel wurde die nachträglich angebaute Stiege entfernt und der Ursprungszustand wieder hergestellt.

Durch ein völlig neues Beleuchtungssystem mit Strahlern, Deckenflutern und Pendelleuchten mit digitaler Steuerung kommt die Schönheit des restaurierten Kirchenraumes zu besonderer Geltung.

Am Sonntag, dem 4. September 2016 konnte die Kirche mit einer Festmesse zum Patrozinium wieder ihrer Bestimmung übergeben werden.

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