Startseite » > Enzersfeld » 

07.08.2016

Wallfahrt nach Moskau 25.7.–1.8. 2016


"Russische Gastfreundschaft" (oben); Die Maria-Schutzmantel-Ikone (links);

Im Dorf Sumarokovo wird eine Kirche wiederaufgebaut.

Mittagessen im Salettl der Dorfpfarre von P. Sergij (oben); GUM - das große Einkaufszentrum am Rotenplatz (links)

Honig aus den eigenen Bienenstöcken der Pfarre

Füßebaden im "Jordan" auf dem Gelände des Neu-Jerusalemer-Klosters

Besucherandrang zu den Kremlkirchen (oben); die Dreifaltigkeitsikone von Andrej Rublew (links)

zu Gast in der Stadtpfarre von Vater Aleksij (oben); die größte Glocke Russlands im Sergiuskloster (links)

in der Tretjakovgalerie

"Moskauer Sommer" - ein Markt vor dem Kreml (oben); das Sergius-Dreifaltigkeitskloster (links)

zu Gast bei den Schwestern im Moskauer Johanneskloster, im Gepräch mit Sr. Feonilla

FOTOS

„Das Leben besteht in der Annäherung an Gott“ (Leo Tolstoj)

„In Moskau ist alles Unmögliche möglich und alles Mögliche unmöglich“ (Pater Sebastian)



In Moskau angekommen und im Gästehaus der katholischen Diözese in Moskau Herberg´ gefunden betrachten wir bald staunend den ROTEN PLATZ, Stelle einer ruhm- und glanzvollen, dennoch Erbarmen der Heiligen gebührenden Vergangenheit!
Lässt der Konsumtempel, der uns das abendliche Mahl bietet, den Kontrast spüren?



                                                                        *****


Erwartungsvolle Vorfreude auf SERGIJEV POSAD – im Zug auf den Schienen gleitend, die mit ihrer Spurbereite gegenüber den westeuropäischen schmäleren aufwartet. 

Eindrucksvoll bietet das Dreifaltigkeits-Sergios-Kloster mit seinen blauen und goldenen Zwiebeltürmen den Ort des ersten und wichtigsten geistlichen Zentrums Russlands.

Zahlreiche Pilger strömen und Studenten des Priesterseminars und der Akademie der Russischen Orthodoxen Kirche schreiten über die Klosterhöfe.
Strahlend blau leuchten die Türme der Maria-Entschlafenskirche, golden jene der Dreifaltigkeitskathedrale, die das Grab des Heiligen Sergios hüten, und die größte und schwerste Glocke der Welt schlägt für die Herzen der Gläubigen.


Ikonen zu malen ist Kunst, Ehrfurcht, Hingabe und Gebet zugleich – das bringt uns die Ikonenmalschule nahe.

Die Klostermahlzeit! Ein kulinarischer Genuss, dem noch, wir ahnen es noch nicht, weitere klösterliche folgen werden….

   
Aus Heiligen Quellen das Wasser herbeigeschafft
Wein, Bier und hausgemachter Saft
Der Brottrunk Kwas gibt Kraft uns, Stärke
Nicht zu viel davon, das merke!
Feinste Pirogen
Vom Fisch der Roggen
Borsch mit Smetana
Da widersteht kana
Käse mit Dille
In Überfülle
Zucchini, Melanzani und Paradeiser rot
Dazu das würzige schwarze Brot
Pilz in der Suppe und in anderer Form
Erhöht das Geschmackserlebnis enorm 
Die Palatschinke – wer hätt´s gedacht -
Wird als Bliny zu Tisch gebracht
Kascha aus Buchweizen
Da soll man nicht geizen
Weißbrot, knusprig und fein
Bringt ein wenig in den Himmel hinein
Marmeladen zum Tee mit Früchten schön
Werden bald auf der Zunge zergehn.

Metro! Museum der Technik, Architektur und des Zeitgeistes – Paläste der Stalinära: wie oft die Rolltreppen bergab, bergauf?
In KOLOMENSKOJE, ehemals Zarenresidenz, Zeichen der Vergänglichkeit…Vom sagenhaften Holzpalast der Zaren mit 270 Zimmern ist einzig das Vordertor erhalten, der 62m hohe Turm der Himmelfahrtskathedrale, 1532 anlässlich der Geburt Iwan des Schrecklichen erbaut, weist gegen den Himmel.

Zeuge sein der innigsten Verehrung im POKROVKLOSTER der Heiligen Matrona, blind und gelähmt, wo ihre Gebeine ruhen, ist ein Empfinden der Ruhe und Stille unter vielen, die mit Blumen Hilfe für Kummer und Leid erflehen.
Dann die Moskwa entlang, genüsslich auf dem Schiff sitzend, schauen und staunen über all die sakralen und profanen Zeugen verschiedenster Architektur – im glänzenden Abendlicht!
        
                                                                     *******

Am Gedenktag der Taufe des Wladimir, Fürst von Kiew, am 29.7. 988 führt uns der Weg durch die weiten,  traurigen, weil vielerorts brachliegenden Felder, gesäumt von giftigen Pflanzen, zur russisch-orthodoxen Pfarre SUMAROKOWO.
Schicksalhaft war das Leben der Pfarrgemeinde, rührend jetzt das Bemühen um das Auftauchen aus der Bedeutungslosigkeit.
Gibt es ein schöneres gemeinsames Essen als hier in dem sonnendurchfluteten Pavillon, fürsorglich aufgetischt und begleitet von echtem russischen Tschaj?
Ein Kübel Honig als Gastgeschenk wird noch gegeben!
 
Bewegt ist die Vergangenheit des Männerklosters NEU-JERUSALEM, 1656 von Patriarch Nikon gegründet. Der Glockenturm der Auferstehungskathedrale wurde von deutschen Rückzugstruppen gesprengt. Heute erstrahlen die Majolikafliesen der Kathedrale in smaragdenem Licht.
Im Inneren, Ehrfurcht gebietend, die Kapelle der Heiligen Grabstätte Jesu.
Die Zeit des Abstiegs zum Fluss Jordan ist gekommen. Die Füße ins kühlende Nass getaucht geben ein Gefühl der Stärkung und Erneuerung.

Die Sonn´brennt unbarmherzig nieder 
des nächtens stechen Gelsen wieder.
Manch einem schmerzt der Rücken
Kopfweh bringt auch kein Entzücken.
Der Tag ist lang, das Bein tut weh
Üb´doch das russisch ABC!
Das tut ablenken
Von üblem Denken.
Du stehst zu lang, im Bus ist`s kalt
Lern`die Metrostationen halt!
Das Wandern ist des Müllers Lust
Im Stadtverkehr wird`s leicht zum Frust.
Und wenn schon wieder naht der Regen
Dann gib, oh Herr uns deinen Segen...
                                                                        *****

Der Zaren SCHATZKAMMERN!
Integriert in den Kremlpalast zeugen sie  - nach der täglichen Morgenmesse in bescheidenem Rahmen - von Pracht und Herrlichkeit. Schwere Zarenkronen, mächtige Zepter, riesige Smaragde, prächtige Krönungsgewänder für dünnste Zarinnentaillen. Diamantgeschmückte Throne, Staatsgeschenke, persische, türkische…gewaltige Kutschen.

Edelsteine in den funkelndsten Farben –                    
doch das Volk musste darben.

Im KREML, der befestigten Stadtburg, mit der Gründung Moskaus 1147 in Verbindung gebracht: in ihm konzentrieren sich Glaube, Macht und Reichtum. Auf einem halben Quadratkilometer 5 Kathedralen – wo noch?
Ein Gespräch mit Kaplan Davidenko in der Christi-Himmelfahrtskirche gibt Einblick in die große russisch-orthodoxe Kirchengemeinde in der kleinen Kirche des 17. Jh. …
Hinein ins Getümmel, in das Kaufhaus GUM, 1893 erbaut, das größte und schönste. Wir stärken unsere Mägen.


                                                                        *******

TRET`JAKOV-GALERIE: an die 100.000 Exponate, mittelalterliche Ikonen bis zur Malerei des 20. Jhts. beeindrucken mit ihrer wunderbaren Kunst.
Im JOHANNES-DER-TÄUFER-Frauenkloster werden wir zum Tee gebeten, schon wissen wir, dass dies feinstes Speisen bedeutet.
Es ist schön, so warmherzig empfangen zu werden. Russische Gastfreundschaft!
Noch hat der Staat nicht alles vom klösterlichen Areal zurückgegeben – Lenins Büste blickt streng über die Klostermauer.


ARCHANGELSKOJE…Ein kleines, intimes Theater mitten in den Wäldern, wo die Bären aus dem berühmten Gemälde und dem Bildchen auf dem Konfekt „Mischka Kosolapiy“ jederzeit auftauchen könnten. Hier verzaubern die Klänge Vivaldis und Tschaikowskis.



  

                                                                       ********

Eine Rundfahrt bringt noch einmal zu den schönen, beeindruckenden Stellen Moskaus; wir blicken vom Sperlingsberg auf das Panorama der Stadt, gedenken im Siegespark der Gefallenen des 2. Weltkrieges, blicken empor zum 142 m hohen Obelisken, zu dem eine kilometerlange Springbrunnenallee, nachts blutrot beleuchtet, führt.
Kleines, altes Moskau: ein stilles Plätzchen, Kopfsteinpflaster und ein Kirchlein mit Kloster abseits vom Trubel….

MU-MU : die Kuh vor dem Eingang deutet auf das rustikal dekorierte Lokal auf Basis traditioneller russischer Küche, sehr gelobt. Wir treten ein.

Ein letztes Mal Erquickung für die Seele, die CHRISTUS-ERLÖSER- KATHEDRALE, 1931 von Stalin gesprengt, wiederaufgebaut in den 1990-ern, leuchtend weiß mit goldenen Kuppeln, die wichtigste Russlands.
Mehr als 10.000 Gläubige finden hier Platz, wir hören noch einmal die liturgischen Gesänge, nehmen noch einmal an den priesterlichen Riten der Russischen Orthodoxen Kirche teil.

Kleine Ikonen, Geschenke voll Freude gegeben, werden  die Erinnerungen wach halten.
 
Danke, Pater Sebastian.
Do swidanja, Moskau.

Russland!
Wir tauchten ein in die endlosen Weiten deiner Felder im Sonnenlicht und die Geheimnisse der Birkenwälder, hoch und stolz gewachsen.
Wir sahen in silbrige und blutrote Tropfen, in denen sich die Vergangenheit und die Seele deines Volkes widerspiegelt.
Es war uns geschenkt, deinen Glauben in seiner Lebendigkeit erfahren zu dürfen, die Kirchen und Klöster als Symbole vergangener Macht und heutiger Kraft zu spüren.
Möge Gott dich segnen , Russland.
 

Erstellt von Dorothea Sövegjarto

email: forum_creartiv(@)hotmail.com 
6. August 2016     

Bericht über die Wallfahrt in den Fernen Osten Russlands 2015




Seite drucken

www.pfarre-enzersfeld.at

Youtube-Kanal der Pfarren Enzersfeld und Klein-Engersdorf
Lade Daten ...
Lade Daten ...

Beichten

Stammersdorf: Jeden Freitag 18.00 (Pfarrer Georg Papp)

Enzersfeld: Jeden Samstag nach der Abendmesse (P. Sebastian)

Wer hat heute Namenstag?

heilige.de
heiligenlexikon.de